Montag, 20. August 2007

Ruanda, Kaffee und wie brüht man ihn auf?

Ich habe kürzlich von einer Freundin, die in Ruanda war, Kaffee mitgebracht bekommen. Tee und Kaffee gelten als die Hauptexportgüter Ruandas. Ruanda produziert hauptsächlich Arabica Kaffee. Inwieweit er Spitzenqualität hat, weiss ich nicht. Aber das wird wahrscheinlich mitunter auch von den einzelnen Produzenten abhängen.
Der Kaffee, den ich nun hier in Berlin habe, kommt aus dem Westen Ruandas - nahe der Republik Kongo - aus der Gegend um Gisenyi und wird von der Kooperative Coopac produziert, welches fair trade certified ist. Angebaut wird der der Arabica Kaffee beim Lake Kivu auf vulkanischer Erde in etwa 1500 m und 1900 m Höhe über dem Meeresspiegel. Für die Kooperative produzieren anscheinend fast 2200 Mitglieder den Kaffee. Gegründet wurde diese Kooperative im April 2001 mit 110 Mitgliedern.
Als ich die Packung öffnete, kam mir gleich ein wunderbares Kaffeearoma entgegen. Allerdings stellte sich dann auch schon die zweite Frage: wie brühe ich den Kaffes am besten auf? Auf die deutsche Methode: rein in die Kaffeemaschine und mal sehen, was unten herauskommt? Oder auf die italienische Art mit einem Moka express pot oder auf die türkische Brühart?
Der Kaffee selber war nicht ganz fein gemahlen. Dennoch versuchte ich es auf die bequeme deutsche Filterart. Das hat leider nicht zu einem optimalen Ergebnis geführt. Der Kaffee ist zu "dünn" und hat dennoch zuviele Bitterstoffe beim Brühen produziert. Der reichhaltige, weiche Geschmack, der der ruandesischen Bohnen normalerweise innewohnt, kam leider so nicht zur Geltung. Das nächste Mal werde ich es mal auf die italienische Art versuchen.
Vielleicht verrät mir auch coopac das Geheimnis, wie man am besten ruandesischen Kaffee brüht. Dann erzähl' ich es weiter.....

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Liebe Swetlana,

es freut mich, Hans-Jürgen Langenbahn von der "Maskal - fine coffee company" zunächst, dass es jemanden gibt, der sich für den ruandischen Kaffee bzw. dessen Zubereitung interessiert!

Es ist ja nun schon eine Weile her, dass Du Deine Frage nach der besten Zubereitung des von Deiner Freundin aus Ruanda mitgebrachten Kaffees gestellt hast, weshalb ich vermute, dass der Kaffee schon längst aufgebraucht ist. Nichts desto trotze anbei einige Anmerkungen.

Zunächst aber die Frage: Wo wurde der Kaffee geröstet? Da ihn Deine Freundin aus Ruanda mitbrachte gehe ich davon aus, dass er auch dort geröstet wurde!? Wenn dem so ist, so haben wir schon ein erstes Zubereitungsproblem. Die in Ruanda geröstenten Kaffees sind, wie übrigens in vielen Anbauländern, für unsere deutschen Geschmacksgewohnheiten zu dunkel geröstet, worin auch eine der Hauptursachen für den von Dir erwähnten bitteren Geschmack liegt. (Wäre Dein Kaffee zwar dunkel, aber kurz und mit hoher Temperatur geröstet, wäre er übersäuert, was von Dir aber nicht erwähnt wird.)

Da der Kaffee eher grob gemahlen ist, liegt der Verdacht nahe, dass das Aufgusswasser zu schnell durch das Pulver gelaufen und demzufolge die Extraktion zu gering ist. Die Folge: der Kaffee ist zu dünn. Der Kaffee hat also offensichtlich einen für die Filtermethode falschen, zu groben Mahlgrad.

Von der Idee, den Ruanda-Kaffee auf die "italiensche Art" zuzubereiten (ich nehme stark an, Du sprichtst von der ein oder anderer Art der Espresso-Zubereitung) würde ich dringend abraten! Der Kaffee ist mit Sicherheit auf Kaffee und nicht auf Espresso geröstet! Deshalb wird die Espresoo-Zubereitung mit Garantie zu einem stark übersäuerten Ergebnis führen!

Da wir selbst einen Ruanda-Kaffee (Karangera) in einer Mischung zusammen mit einem äthiopischen Limu haben, und demnächst einen reinen ruandischen Kaffee in unserem online-shop anbieten werden (siehe http://www.maskal.de), beschäftigen wir uns natürlich auch mit der Zubereitung dieser Kaffees.

Letzten Ende gilt aber für Kaffees aus Ruanda genau das gleiche wie ür Kaffees aus Äthiopien, dem Jemen oder sonst wo her: entscheidend für ein ungetrübtes Geschmackserlebnis ist eine (länderspezifische) schonende Langzeitröstung und die Beachtung einiger Grundregeln bei den verschiedenen Zubereitungsarten. Und: Kaffee sollte unbedingt nur als Kaffee zubereitet werden, und Espresso als Espresso! Viele Informationen über die Zubereitung von Kaffee kannst Du auf unserer Website unter
http://www.maskal.de/der_perfekte_kaffee finden.

Hans-Jürgen Langenbahn, Maskal - fine coffee company (www.maskal.de)

Swetlana hat gesagt…

Herzlichsten Dank für Ihren Kommentar! Habe mit sehr grossem Interesse Ihre tips und Ihre Internetseite gelesen! Zum Glück habe ich den Kaffee noch nicht verbraucht, so dass ich heute noch Ihren Ratschlägen folgen werde. Das Problem ist tatsächlich, dass der Kaffee auch in Ruanda geröstet wurde. Ich habe leider auch nicht herausfinden können, wie Kaffee in Ruanda zubereitet wird. Haben Sie dazu Informationen? Ich werde wohl demnächst einen Pot nehmen, in den man den Kaffee zusammen mit dem Wasser auf dem Herd erhitzt. Wird das funktionieren?

Anonym hat gesagt…

Hallo Swetlana,

in Ruanda wird überhaupt kein Kaffee getrunken! Er ist ein reines, für den Export bestimmtes Cash-crop-Produkt. Wir stellen gerade Überlegungen an, mit anderen zusammen das erste (!) Café in Kigali zu eröffnen!

Mit der Zubereitung Deines Rest-Kaffees wirst Du nicht viel Glück haben: der Kaffee ist einfach zu alt! Da sind alle Aromen bereits verflogen. Stell´ Deine Sinnesnerven schon mal auf ein Negativerlebnis ein! Und am Besten schaltest Du sie ganz ab, wenn Du den Kaffee in "einem Pott" einfach erhitzt! Da kommt nicht viel raus!

Wenn Du weitere Fragen hast ... einfach schreiben.