Montag, 30. August 2010

Weinrallye # 37 TOUT BLANC

Startschuss für die Weinrallye # 37 ist der 20. September 2010 beim Blog Baccantus.

Zum Thema


werden Weißweine aus dem französischen Midi, also dem Languedoc-Roussillon, dem Sud-Ouest, Aquitanien und Armagnac, etc. gesucht.
Ein spannendes Thema, das sicherlich dem Einen oder Anderen neue Erkenntnisse bringen wird. Jedenfalls wird es mir so ergehen!

Die Regeln zur Teilnahme an der Weinrallye finden sich wie immer beim Winzerblog.

Die Zusammenfassung der Weinrallye # 36 zum Thema "Wein und Musik" findet sich beim WeinReich-Blog.

Sonntag, 29. August 2010

Toca Rouge

Was sich mehr nach einem französischen Boudoir-Restaurant anhört, entpuppt sich als ein kleines feines Restaurant im Asian Style.
Statt in europäisch-asiatischem Plüsch präsentiert sich das Toca Rouge als ein puristisch designetes kleines Restaurant, das sich in das Nachtleben um die Torstraße herum perfekt einfügt. Insbesondere am Samstag Abend platzt das Lokal nur so von Gästen, die entweder vor einer langen Clubnacht sich noch mit asiatischen Köstlichkeiten stärken oder einfach zusammen mit Freunden einen leckeren und lustigen Abend verbringen wollen.
Gemeinsam mit Mao kann man hier auf kulinarische Entdeckungstour von Chop-Chops, Lips, vegetarischen Ducks und Sticky Oranges gehen. Dabei lässt sich hervorragend das Treiben in der Offenen Küche beobachten.
Leider typisch für eine Szenelokal ist die Weinauswahl - nämlich nichtssagend.
Wählen kann man zwischen Good, Better und Best Wines in Rot und Weiss. Was für ein Wein dahinter steckt, bleibt allerdings ein Geheimnis.
Vertrauter ist da schon das Tsingtao-Bier, welches in der Flasche serviert wird.
Es empfiehlt sich, am Wochenende einen Tisch zu reservieren.


Toca Rouge
Torstr. 195
10115 Berlin

Samstag, 28. August 2010

Barbera D'Alba versus Barbera D'Asti

Die Tage werden kälter und regnerischer. Es kommt wieder die perfekte Zeit für kräftigere Rotweine.
In erster Linie denke ich da hauptsächlich an piemontesische Rotweine, die aus meiner Sicht im Spätsommer/Herbst ihre volle Kraft entfalten. Blutrot, kräftig mit einer schönen Würze.
Von einer wunderbaren Reise in das Piemont vor mehreren Jahren ist eine Flasche Barbera D'Alba von Domenico Clerico noch übriggeblieben. Deren Zeit war nun im Battle gegen einen jungen Barbera D'Asti, den ich in der Berliner Topweinhandlung Planet Wein erworben habe, gekommen.


1. Barbera D'Alba

Italien
Piemont
Clerico
Trevigne
Barbera D'Alba
2000, 14,5 % vol.

Zu Clericos Topweinen gehören sicherlich eher die Barolos Percristina und Pajana. Aber auch Trevigne als Barbera bereitet einen intensiven Genuss am Gaumen und in der Nase.
Blutrot mit einem violetten Touch präsentierte sich farblich der Wein im Glas. Schwarze Pfeffer- und Wacholderaromen, Süsskirschen und ein wenig Schokolade entströmen dem Wein.
Am Gaumen ist der nicht mehr ganz junge Wein aber sehr samtig, rund, dicht, nicht zu säuerlich und mit ausreichend Tanninen versetzt. Der Abgang ist dann schön dicht und die Pfefferaromen machen sich nochmal in der Kehle bemerkbar.


2. Barbera D'Asti

Italien
Piemont
Coppo
L'Avvocata
Barbera D'Asti
2008, 13 % vol.

Farblich ist der Barbera D'Asti genauso wie der Barbera D'Alba blutrot mit einem Violetton. In der Nase domenieren zwar auch die Süsskirschen, aber der Wein ist weniger würzig. Eher hat er zarte frische Aromen, die ein wenig an Zitronengras erinnern. Am Gaumen wirkt er dann frischer und säuerlicher, aber weniger tanninreich mit einer schönen runden Mundgefühl. Im Abgang kommt beim Barbera D'Asti ein angenehmes, leicht prickelndes Säurespiel zur Geltung. Ein schöner junger - vielleicht noch zu junger - Wein.

Samstag, 21. August 2010

AN/2 und das mallorquinische Berlin

Wenn man es nicht besser wüsste, hätte man denken können, man sei statt in Berlin auf einer der spanischen Inseln, auf denen auch mal die Nacht zum Tage gemacht wird.
Der Abend ist einer dieser spätsommerlichen Abende, die zwar schon kühler werden, aber dennoch die warme Intensität des Tages nicht vergessen lassen.
In der kleinen Tapas-Bar Atame in Berlin-Mitte sitzend, kann man ein wenig ibero-europäische Atmosphäre schnuppern und durch die grossen geöffneten Fenster das Treiben auf der Straße beobachten. Lustig wirds ab 12 Uhr nachts, wenn Massen von Jugendlichen sich versammeln, um in den nebenanliegenden Club Cox Orange hineinzugelangen.
Die Weinkarte des Atame, die selbstverständlich nur spanische Weine führt, ist für eine Tapas Bar mehr als angemessen. Positiv ist hervorzuheben, dass alle Weine konkret benannt, einer Region zugeordnet werden und auch beschrieben sind.
Wir haben uns für einen mallorquinischen Wein entschieden, um auf das Treiben vor der Bar-Tür angemessen zu reagieren.
Nicht nur die Flasche war schön, sondern auch der Wein. Er wurde zwar etwas zu kalt serviert, aber das lies sich beheben.

Spanien
Mallorca
Anima Negra
AN/2
2007

Die dunkle, fast violette Färbung des Weins versprach eine tiefe Fülle. In der Nase waren Aromen von Brombeere zu spüren. Am Gaumen ist er dann zwar nicht ganz so voll gewesen wie erwartet, aber dafür um so pfeffriger. Die Chilipflanzen, die in der Bar in Töpfen standen und von den Wänden herunterhingen, schienen auf den Wein geschmacklich abgefärbt zu haben. Der Abgang war dann um so überraschender, lang und elegant.
Ein angenehmer Wein für einen schönen Abend.

Atame
Tapas Bar
Dircksenstr. 40
10178 Berlin

Freitag, 20. August 2010

Weinrallye # 36 Wein und Musik - Giya Kancheli und Khvanchkara

Zweifacher Genuss: Musik und Wein.
Der Blog WeinReich-Blog ist Gastgeber der

Normalerweise assoziiere ich mit Wein jazzige, soulige oder klassische Musik wie Mozart, Beethoven, Chopin. Vielleicht noch manchmal leichte Popmusik.
Heute will ich allerdings in der klassischen Musik bleiben - in der zeitgenössischen klassischen Musik mit georgischen Wurzeln.
Der georgische Komponist Giya Kancheli hat mich mit seiner Musik einen Großteil meines Lebens begleitet seitdem er in Europa, zuerst in Berlin, später in Antwerpen, lebte.
In der Sowjetunion und in den Jahren danach hat Kancheli sich auch und insbesondere als Filmkomponist mit jazzigen Nuancen einen Namen gemacht. Wunderschön und herzergreifend!
In Deutschland wurde er jedoch mehr durch seine sehr eigene und avantgardistische Musik berühmt, die in keine gängigen Schubladen passt. Die Kompositionen sind durch seine Vergangenheit und die Gegenwart unüberhörbar geprägt. Melancholische und sakrale Melodien und Tonfolgen wechseln sich mit fast nicht vernehmbaren und dann doch wieder ohrenbetäubenden Klängen ab. Gerade in seinem Werk Exil mit der engelsgleichen Stimme von Maacha Deubner unter der Leitung von Wladimir Jurowski werden diese Emotionen besonders deutlich. Die Melodien wurden zu Texten von Paul Celan und dem Alten Testament komponiert.

Giya Kancheli
Exil
ECM Records 1995

So, und hierzu ein Wein?


Schwierig, aber ich finde tatsächlich, dass ein georgischer halbsüsser Wein seine wunderbare Balance zu der anspruchsvollen Musik findet. Ganz ohne Folklore und passend zu dem doch kühler werdenden Sommerabend auf dem Balkon.

Der Online-Weinvertrieb Phiala hat mir vor längerer Zeit eine Flasche Khvanchkara zugeschickt.

Georgien
Ambrolauri
Binekhi
Khvanchkara
2007, 11,5 % vol.

Khvanchkara besteht aus den Traubensorten
Alexandrouli und Mudzhuretuli. Farblich neigt der Wein der violetten Farbe zu. In der Nase ist er sehr marmeladen-traubenlastig mit einem Hauch Brombeere, Himbeere. Am Gaumen hat er trotz der Süsse eine trockene Note, die stark pfeffrig ist. Der Abgang ist einfacher Art und nicht langanhaltend.
Zusammen mit einer Schale Pistazien, bei einem schönen Sonnenuntergang zu sakralen Klängen Kancheli's, kommt man von der Hektik des Tages herunter und kann sich wieder auf wesentliche Dinge konzentrieren. Auch wenn der Wein sicherlich wegen der Süsse kein Wein für alle Tage ist, aber das ist die Musik von Kancheli wegen seiner Melancholie ja auch nicht.


Montag, 16. August 2010

Grosses Kochevent "Life Tastes Good"

Von Götz Primke vom blog "Le Gourmand" bin ich gerade auf einen spannenden Kochwettbewerb für Hobbyköche aufmerksam gemacht worden.

LG sucht gemeinsam mit daskochrezept.de Kochbegeisterte, die beim großen internationalen Amateur-Kochwettbewerb "Life Tastes Good Championship 2010" ihr Können unter Beweis stellen!

Die drei Gewinnerteams des Rezeptwettbewerbs kochen dann am 5. September 2010 auf der IFA in Berlin um den Einzug ins internationale Finale.
Den Gewinnern winken wahrlich leckere Preise....eigentlich nicht übel...durch Kochen eine Reise nach Abu Dhabi oder Südkorea zu gewinnen?!!
Die Teilnahmeregeln und -bedingungen kann man bei daskochrezept.de nachlesen.


Teilnahmeschluss für den Rezeptwettbewerb ist der 18.08.2010.

Sonntag, 15. August 2010

Verführerisches Backstoltz

Potsdam ist nun wirklich um die Ecke von Berlin. Und dennoch hat die Brandenburger Hauptstadt sein ganz eigenes Flair, das man in Berlin vergeblich sucht. Am Wasser gelegen, sowohl mit einer riesigen Parkanlage und mehreren Schlössern und mit einem gemütlichen Stadtzentrum ausgestattet, kann man als Besucher hier schöne Stunden verbringen. Kleine Geschäfte mit schönen Accessoires und Antiquitäten und viele Restaurants und Cafés versüssen den Aufenthalt.

Ein äußerst beliebtes Bistro bzw. Café ist das Backstoltz in der Dortustraße direkt an der Ecke zur Fußgängerzone in der Brandenburger Straße. Hier wird täglich wechselnde Küche angeboten. Normalerweise kann man zwischen drei bis vier verschiedenen Quiche-Sorten und die gleiche Anzahl von leckeren Suppen wählen. Aber auch Hauptgerichte für den grösseren Hunger werden mittags angeboten.

Ein absolutes Highlight sind die selbstgebackenen Torten und Kuchen, die manchen Gast verführen und zu längerem Sitzenbleiben animieren als eigentlich vorgesehen.

Gerade im Sommer ist das Backstoltz ein beliebter Treff, von dem man aus die vorbeiflanierenden Menschen hervorragend beobachten kann. Da sowohl im Sommer als auch im Winter Plätze an den Tischen des Cafés heiß begehrt sind, wird man nie lange alleine sitzen bleiben und kommt schnell mit anderen Gästen ins Gespräch.

Das tröstet auch darüber hinweg, dass der Service unglaublich nett und charmant ist, jedoch dem Gästeansturm in der Mittagszeit manchmal nicht ganz gerecht werden kann. Es kann daher schon mal vorkommen, dass man plaudernd auf sein Gericht ein paar Minuten länger warten muss. Bei der sehr guten und preiswerten Küche jedoch verzeihlich.

Backstoltz
Dortustr. 59
14467 Potsdam

Samstag, 14. August 2010

El Coto 2003 zum Entrecote Carpaccio

Die sommerlichen Temperaturen sind verschwunden - es regnet. In Gedanken hängt man der Sonne nach.
Die vorhandenen Rotweinflaschen werden schon mal für die kälteren Tage überprüft - was müsste geöffnet werden?
Dabei fiel mir ein spanischer Rotwein in die Hände, der seit Jahren als Gastgeschenk aus Barcelona sein Dasein fristete. Ein einfacher Wein, dessen Zeit nun gekommen ist.
Er wird einfach geköpft bzw. ausgepfropft - gibt es so ein Wort überhaupt? - , in der Hoffnung, dass kein Essig oder sherryartige Flüssigkeit vorgefunden wird.
Im Hintergrund läuft Rossinis Oper "La Cenerentola".
Plopp, die Weinflasc
he ist geöffnet, der Korken ist heil und der Wein ist sogar noch in Ordnung.

Spanien
Rioja
El Coto
100% Tempranillo
2003, 13 % vol.

Farblich neigt der Wein schon zum Braunton. In der Nase hat er allerdings eine reife und sehr beerige Note. Reife Kirschen, Pfeffer, Nelken, ein bisschen feuchte Erde und Nüsse sind zu erriechen.
Am Gaumen ist er erstaunlich frisch und hinterlässt im Abgang einen leichten Vanilleton, der nicht unangenehm ist. Der Alkoholgehalt ist kaum merklich.

Zu diesem Wein passte hervorragend ein medium gebratenes Entrecote - Carpaccio
mit Ruccola und Kapernäpfel. Ein Genuss!
Ich bin erstaunt, dass der Wein sich der Joghurtsauce anpasste.
Sogar zu dem zum Schluss gegönnten Stückchen schweizer Schokolade passte der Spanier gut.

Mein Resultat: ein günstiger Wein, mit dem man allerdings wenig falsch machen kann. Egal, ob nun in grosser Gesellschaft oder im kleinen Kreis, ein unkomplizierter Roter, der einen Hauch Sommer nach Berlin bringt.

36. Weinrallye - Wer macht mit?

Die 36. Auflage der Weinrallye steht an.
WeinReich-Blog führt uns am 20. August 2010 in die Welt von Musik und Wein.

"Aufruf zur Weinrallye #36 – Wein und Musik"

Jeder kann wie immer teilnehmen. Gesucht wird die beste Verschmelzung zwischen Wein und Musik.
Infos und Regeln zur Weinrallye sind auf dem winzerblog von Thomas zu finden.