Donnerstag, 16. August 2007

Der trudelnde Kreisel in Steglitz

Berlin hat nicht viele Hochhäuser. Die meisten stehen wohl im ehemaligen Ostberlin, in Marzahn und Hohenschönhausen. Ein paar werden wohl noch in Berlins Mitte hinzukommen.
Ein ganz seltsames und seltenes und man könnte fast sagen einzigartig hässliches Hochhaus steht in Berlin Steglitz am S-Bahnhof Steglitz. Momentan findet neben zahlreichen Geschäften und einem Hotel auch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf dort seine Bleibe. Den alten Westberlinern ist das Gebäude auch unter dem Namen "Steglitzer Kreisel" bekannt.
Einstmals war das 30-stöckige Gebäude das modernste und schönste Hochhaus. Mittlerweile hat es sich wohl zum heruntergekommendsten (neben dem Zoobogen an der Budapester Straße, welches mittlerweile den maroden Wohngebäuden in südamerikanischen Entwicklungsländern ähnelt) Gebäude der Hauptstadt entwickelt, dazu wohl noch asbestverseucht.
1980 wurde das 119 m hohe Gebäude nach Plänen der Architektin und Bauunternehmerin Sigrid Kressmann-Zschach errichtet. Ein ähnliches Gebäude von Frau Kressmann-Zschach steht als Kontrapunkt zum Kreisel direkt in der West-City: das Ku'damm Karrée. Im Gegensatz zum Hochhaus in Steglitz erkennt man aber nicht - wenn man direkt davor steht - welch' immense Höhe das Gebäude hat. Erst von Weitem, wenn man z.B. mit der S-Bahn vom Savignyplatz losfährt, sieht man plötzlich, wie gross auch dieses Hochhaus ist.
Inwieweit diese beiden Gebäude ein architektonisches Meisterwerk sind, lasse ich offen. Bleibt festzuhalten, dass beide Häuser ca. 25 Jahre nach ihrer Errichtung marode und abbruchreif sind und demnächst wahrscheinlich zur architektonischen Geschichte zählen werden.

Keine Kommentare: