Freitag, 17. August 2007

Venezolanische bezaubernde Wunder

Manchmal gibt's Zeiten, da will man einfach keine Musik hören, die in den Charts 'rauf und 'runter gespielt werden. Dann ist nämlich die Zeit da, in der man sich wieder auf sich selber besinnt, zur Ruhe kommt und geniesst. Und man erinnert sich an vergangene harte, weil langweilige Klavierstunden und kleinere, spannende Aufführungen, für die man in kürzester Zeit Nachmittage am Klavier sass und seine Stücke einübte. Dann kam der grosse Augenblick....entweder man siegte auf der Bühne, oder man ärgerte sich über sich selber, weil das Stück nicht so klang, wie man es sich wünschte. So gings mir jedenfalls.
Über dieses Stadium ist eine junge Pianistin längst hinaus. Aus einem Land, das momentan wohl weniger mit Kunst und Kultur in der Welt von sich reden macht, als mit diktatorischer Politik, kommt Gabriela Montero. Die Venezolanerin bezaubert auf ihrer CD "Piano Recitals" nicht nur mit Klassikern wie Werken vom Rachmaninov, Scriabin, Chopin oder Liszt, sondern spielt auch Stücke von in Deutschland unbekannteren Komponisten wie dem Argentinier Alberto Ginastera, dem Spanier Manuel de Falla und dem ebenfalls spanischen Komponisten Enrique Granado y Campina.
Ihr besonderes musikalisches Talent wird allerdings erst durch ihre Improvisationen klassischer Musik offenbar. Zum Teil leicht jazzig angehaucht, verführen die ungewöhnlichen Improvisationen von Chopins Nocturne, Rachmaninov oder auch Tangos in eine Welt, die nichts mit den Problemen von einstürzenden Börsenkursen, Erdbeben und Klimaveränderungen zu tun hat. Traumhaft in wahrsten Sinne des Wortes!

Keine Kommentare: