Mittwoch, 29. August 2007

Maultäschle....Klappe, die Zweite!

Gestern war ich mal wieder beim "Maultäschle" um die Ecke. Und wieder bin ich glücklich, zufrieden und gesättigt herausgekommen. Maultaschen werden in den unzähligsten Variaten gefüllt. Mal mit Fleich, mal mit Gemüse, mal mit Pilzen, mal auch mit Käse....
Diesmal gab's als Mittagsangebot Maultaschen gefüllt mit Kürbis für 6,50 €. Als Beilage gab es Kartoffelsalat und grünen Salat. Also ein nahrhaftes, aber ausgewogenes Essen. Die Kürbisfüllung war wider Erwarten sehr lecker und gut gewürzt. Auch die Garzeit war perfekt abgestimmt, weder zu kurz noch zu lang, so dass die Maultaschen eine gute feste Konsistenz hatten. Wie immer war der Laden voller Geschäftsleute aus der Gegend.
Ich bin schon gespannt, was als nächstes als Mittagsmenue geboten wird.

Maultäschle
Charlottenstraße 79/80
10117 Berlin
www.maultaeschle-berlin.de

Likör aus dem Havelland

Um Berlin herum gibt es kaum Weinanbau....ausgenommen der Werderaner Wachtelberg, der mitunter gescheiten Dornfelder produziert.
Stattdessen kann man wunderbare Obstliköre erhalten. Besonders in dem klimatisch günstigen Gebiet um Werder in Brandenburg werden viele verschiedene Liköre hergestellt. Der Obstanbau im Havelland ist seit Fontanes Birnbaum-Gedicht nicht nur in der Region bekannt.
Vor zwei Jahren habe ich bei Christine Berger eine kleine Flasche Brombeerlikör gekauft, die ich erst kürzlich geöffnet habe. Die Flasche an sich ist schon sehr ästhetisch. Sie erinnert an die alten Apothekenflaschen. Vermutlich soll daran erinnert werden, dass der Likör früher als Heilmittel galt und nur in Apotheken erhältlich war.
In das Glas fliesst der dickflüssige Likör und entfaltet neben dem markanten Brombeerdurft auch einen Hauch Halbbitterschokoladen-Aroma. Im Geschmack sticht eine leichte Erdbeernote heraus.
Dieser Likör, der einen Alkoholgehalt von 20 % Vol hat, kann meiner Meinung nach wunderbar als Aperitif - eventuell mit Sekt gemischt - serviert werden. Durch die leichte Säure des Obstes wird so der Appetit leicht angeregt.

Dienstag, 28. August 2007

Entschlüsseltes Erbgut des Pinot Noir

Aus und vorbei oder geht's nun in die Zukunft?
Laut der Berliner Morgenpost vom heutigen Tage, die sich auf einen Artikel im Nature bezieht, ist das Erbgut des Pinot noir erstmals entschlüsselt. Dabei wurde festgestellt, dass die Weinrebe doppelt so viele Enzyme für ätherische Öle und Aromastoffe hat wie andere Pflanzen. Obgleich es wohl überzogen ist zu behaupten- wie von der Morgenpost getan - , dass hierdurch das Geheimnis guten Weins gelüftet sei, ist in jedem Fall Tor und Tür geöffnet, genetisch veränderte Trauben zu züchten.
Ob das der Verbraucher auch will, steht allerdings auf einem anderen Blatt.

Montag, 27. August 2007

Geschichten um die Zarenkinder

Ich werde es nie vergessen wie meine Grossmutter erzählte, dass sie die Kinder der Zarenfamilie hinter einem Zaun gesehen habe.
Verstanden, was dahinter steckt, habe ich es damals nicht. Ich war ja selber zu dem Zeitpunkt noch nicht mal so alt, um in die Schule zu gehen. Je mehr ich mich jedoch mit der Erzählung beschäftige, desto besser verstehe ich sie.
Meine Grossmutter kam als Kleinkind mit ihren Eltern am Vorabend der Revolution von 1918 nach Ekaterinburg. Ein wenig später wurde auch die gesamte Familie um den Zaren Nikolai II. nach Ekaterinburg deportiert. Ekaterinburg, welches 1723 gegründet wurde, war zu dem Zeitpunkt schon kein Dorf, dennoch hatte sich die Ankunft der Zarenfamilie und deren Unterbringung im Haus des Ingenieurs Ipatjew schnell in der Stadt herumgesprochen. Meine neugierige Grossmutter schlich sich an das Haus des Ipatjew, das mitten im Stadtzentrum lag, und lugte durch den löchrigen Bretterzaun. Und tatsächlich, sie sah die Zarenkinder im Garten spielen!
Als meine Grossmutter von der Erschiessung der Zarenfamilie in der Nacht vom 16. auf den 17. Juli 1919 hörte, musste sie so erschüttert gewesen sein, dass sie ihr Leben lang dieses Ereignis nicht vergessen konnte. Sie hatte die Kinder doch noch spielen sehen! Und dann sollten sie tot sein? Warum? Verstanden hat sie das wohl ihr Leben lang nicht. Das kann man auch nicht verstehen.
Das Haus des Ipatjew wurde 1977 abgerissen. 2003 wurde die Blutskirche, zur Erinnerung an die unschuldig Ermordeten an gleicher Stelle errichtet und eröffnet.
Erst langsam kommen die ganzen Umstände der Ermordung der Zarenfamilie zu Tage. Die Überreste der im Haus des Ipatjew ermordeten 11 Personen wurden nach letzten Erkenntnissen auf einen Laster geworfen und in nördliche Richtung aus der Stadt gebracht. In der Nähe des Dorfes Koptyaki wurden die Leichen in eine Grube gelegt, die zugeschüttet wurde. Der Gouverneur der Gegend gab dann den Befehl, dass man die Leichen vernichten müsse, damit eine Identifizierung nicht mehr möglich sei. Dafür hat man die Leichen mit Spiritus übergossen und verbrannt. Damit auch später jegliche Zweifel zerstreut werden können, hat man die Leichen zusätzlich an verschiedene Orte verbracht. Zwei verbrannte Leichen blieben jedoch in dieser Grube.
Genau diese Leichen wurden von einem archäologischen Team im Juli diesen Jahres gefunden. Es handelt sich nach bisherigen Untersuchungen um die Kinder, die meine Grossmutter gesehen hat: den Zarewitsch Aleksej und seine Schwester die Grossfürstin Maria. Viel ist nicht von ihnen übrig geblieben, aber hoffentlich werden nach abgeschlossenen Untersuchungen auch diese Gebeine endlich 90 Jahre zu spät mit den Überresten der Romanov - Familie in Sankt Petersburg wieder vereinigt und beigesetzt.

Samstag, 25. August 2007

Hl-Konstantin-und-Helena-Kirche in Tegel

Die Hl-Konstantin-und-Helena-Kirche der Russisch-Orthodoxen Kirche
des Moskauer Patriarchats (K.d.ö.R.) und der dazugehörige russisch - orthodoxe Friedhof ist ein Ort, den nicht viele Menschen kennen und schon gar nicht viele besuchen. Und doch ist er einen Besuch wert.
Hier kann man die Geschichte der russischen Exilanten verfolgen, die in den 20er Jahren und dann - in einer zweiten Welle- in den 90er Jahren des letzten Jahrhunderts nach Berlin kamen und hier auch starben.

Der russische Friedhof mit der Kirche liegt heute zwischen einer Autobahn, Burger King drive in, dem Bierparadies und dem Homedecore...also mitten im Gewerbegebiet in Tegel.
Als das Grundstück 1892 von der russischen Gemeinde gekauft wurde, gehörte Tegel noch nicht zu Berlin, sondern lag ruhig und beschaulich vor den Toren der Hauptstadt. Erst mit dem Gesetz über die Bildung einer neuen Stadtgemeinde Berlin von 1920 gehörte Tegel zu Berlin.
Im Zentrum des Friedhofs wurde eine kleine Kirche mit fünf kleinen blauen Kuppeln errichtet, an dessen Konstruktion der Berliner Architekt Albert Bohm mitarbeitete. Neben dem Friedhof wurde eine zweigeschossiges Haus gebaut, das neben der Wohnung für den Kirchenvorsteher Malzew auch ein russisches Museum beherbergte, in dem Kunst und Gegenstände der in den 20er Jahren in Deutschland lebenden Russen aufbewahrt wurde. Dieses Gebäude fiel jedoch dem 2. Weltkrieg zum Opfer.
Bei einem Spazierang zwischen den Gräbern des einzigen russisch-orthodoxen Friedhofs in Berlin ist auffällig, dass die Verstorbenen der 20er Jahre einem ganz anderen Stand und Milieu entstammten als die Verstorbenen der neueren Zeit. So sind viele Angehörige der europäischen und russischen Aristokratie (wie z.B. die Baronessa v. Osten Sacken, die 1944 starb) auf diesem Friedhof bestattet. Aber auch die Opfer des 2. Weltkrieges, insbesondere Zwangsarbeiter und militärische Angehörige liegen vergessen in ihren überwuchernden und mit einem Holzkreuz gekennzeichneten Gräbern - fern von den Angehörigen in Russland. Für Kriegsopfer gibt es ein zentrales Mahnmal, genauso wie für den berühmten Komponisten Michail Glinka, der am 15. Februar 1857 in Berlin starb, aber in St. Petersburg beerdigt wurde. Sein letzte Ruhestätte hat der Vater von dem Schriftsteller Vladimir Nabokov allerdings hier erhalten.
Besonders auffällig ist, dass gerade die in der jüngeren Zeit begrabenen Russen zum grössten Teil sehr jung starben. Und je jünger sie gestorben sind, desto pompöser ist das Grab. Vermutlich sind das die Kinder der Generation, die aus wirtschaftlichen und politischen Gründen aus Russland wegzogen und nie geistig in Deutschland ankamen.
Für diese jungen Menschen und alle anderen kann man in der Kirche während der Samstag und Sonntag stattfindenden Gottesdienste beten. Die hübsche Kirche ist so klein, dass 20 Besucher den Raum gut füllen.
Auffällig ist auch, dass alle Besucher dem Anschein nach sehr gläubig sind. Alle Frauen tragen Kopftuch und ich bin die einzige, die in Hosen vor dem Batjuschka steht. Die meisten - auch die alten Frauen - bekreuzigen und verbeugen sich so tief, dass sie mit dem Kopf den Boden fast erreichen.
Zwar gehöre ich nicht zu der Gemeinde, aber sicher ist, dass ich diesen geheimnisvollen Ort nicht das letzte Mal besucht habe....

Freitag, 24. August 2007

Nächste Station der Wanderausstellung

Die kürzlichst in Berlin zu Ende gegangene Ausstellung "Namibia und Deutschland - Aktuelle Aspekte einer besonderen Beziehung" ist nun weitergezogen. Am 4. September 2007 eröffnet die Ausstellung um 16.30 Uhr im

Landratsamt Muldental, Haus 1,
Karl-Marx-Straße 22,
04668 Grimma

(Für alle, die etwas desorientiert sind: Grimma liegt in Sachsen)

Als Gäste erwartet werden u. a. der stellvertretende Botschafter der Republik Namibia.
Bis zum 19. November 2007 kann man dann die Ausstellung in Grimma besuchen.

Mittwoch, 22. August 2007

Moscato d'Asti von Albino Rocca

Bei Albino Rocca im Piemont beginnt morgen die Lese eines neuen Weines, nämlich des Moscato d'Asti. Der Moscato d'Asti ist ein süßer Wein, der aus der Rebsorto Moscato bianco (auch Muskateller genannt) produziert wird.
Albino Rocca ist zwar hauptsächlich für seine Nebbiolo- (Brich Ronchi und Loreto) und Dolcettoweine (Vignalunga) weltweit bekannt. Jedoch versprechen die bisherigen Leistungen von Angelo Rocca, dass auch dieser Wein eine Eleganz an den Tag legen wird, die nichts mit den plumpen Muskateller-Weinen zu tun haben sollte, die man sonst zu erwarten befürchtet.
Das in aller Munde diskutierte Klimaproblem scheint jedoch für die Albino Rocca - Weinberge in diesem Jahr kein Problem gewesen zu sein. Die bisherigen Witterungsverhältnisse waren gut, nicht zu wenig Sonne und auch ausreichend Regen, so dass wohl dieser Jahrgang gescheit zu werden verspricht. Aber mehr weiss man dann wohl, wenn der Wein im Keller ist....
Ich jedenfalls freue mich schon auf den Wein!

Dienstag, 21. August 2007

Mario Scheuermann: "Wein und Zeit - Von der Kultur des Genießens"

Paula Bosch, Chefsommeliére im Münchener Tantris, behauptete: "Es braucht Jahre, um sich ein fundiertes Weinwissen anzusaufen."
An seinem vertieften - vermutlich ebenfalls "angesoffenen" - Wissen lässt Mario Scheuermann, der seit Jahrzehnten zu den profiliertesten Degustatoren der Weinszene zählt, auf wunderbare und unterhaltsame Weise teilhaben.
Sein Buch "Wein und Zeit - Von der Kultur des Genießens" aus dem HamppVerlag ist eine kleine, feine Zusammenstellung von Weindegustationsnotizen, Geschichten, Wein- und Kulturhistorie.
Ich bin begeistert, dass Mario Scheuermann für die Weine, die er verkosten durfte und die zu den einzigartigsten und erlesensten der Welt gehörten (tatsächlich im Imperfekt, da viele nur noch als einzelne Flasche übrig waren!), liebevolle Umschreibungen findet, die es auch dem durchschnittlichen Weintrinker - wenigstens in Grundzügen - ermöglicht zu erahnen, welchen göttlichen, kostbaren und nun nicht mehr vorhandenen Tropfen er da getrunken habe: z.B. der 1811er Château d'Yquem, der in einer politischen und kulturellen Umbruchphase entstanden ist, lässt auf dem Gaumen und in der Nase ein Bukett aus "Nougat und Mocca, dazu etwas Himbeergeist und Brandy, Puderzucker, Ingwer" wahrnehmen.
Oder folgende Beschreibung des 1864er Château Lafite: "...Trockenfrüchte, Studentenfutter, zarte Töne von Holz und Borke. Ganz langsam steigt immer mehr Süße im Glas auf. Das Bukett differenziert sich, löst sich auf in mal mehr malzige Töne, dann ein melancholischer Hauch von Herbstlaub und betörend süße Rosendüfte, auch so Plakatives wie Schokolade und Himbeere. Mal glaubt man Orangen und kandierte Fürchte zu erkennen, dann wieder Lebkuchen und warmes, frisch gebackenes Brot...."
Ist das nicht Poesie?! Das Vergnügen derartige Weine jemals selber verkosten zu dürfen, wird mir wohl nie zu Teil werden. Dank der wunderbaren Beschreibungen in diesem Buch könnte man jedoch fast dem Trugschluss erliegen, man habe selber an der Verkostung teilgenommen. Man konnte es sich in Gedanken nahezu ausmalen, wie man mit genialen Weindegustatoren in einem alle störenden Gerüche und Geräusche ausschließenden Raum sitzt und die verschiedensten Yquem Jahrgänge ab dem Jahr 1784 verkostet.......hmmmm.....ein wunderbarer Traum!
Das Buch richtet sich hauptsächlich an winegeeks, die einen Wein nicht nur um der berauschenden Wirkung willen trinken, sondern eben auch ein Château d'Yquem von einem Château Pétrus unterscheiden können. Und trotz dieses Anspruches öffnet das Buch auch dem weniger großen Weinkenner und -trinker das Tor zur faszinierenden Welt des Weins und entführt kurzweilig in die Entstehungsgeschichte und Mathematik großer Tropfen.
Schlussendlich bleibt festzuhalten, dass das Buch eine wunderbare, lesenswerte, literarische Ode an den Wein ist.

Finanzielle Entschädigung finanzstarker Weissrussen

Aus dem nahen und geheimnisvollen Reich des Präsidenten Lukaschenko in Weissrussland gibt es Neuigkeiten:
Die Bevölkerungszahl minimiert sich von Tag zu Tag. Die weissrussischen Einwohner ziehen in die weite, schöne Welt aus, um sich nördlich, westlich, südlich und östlich von Weissrussland ihre Brötchen zu verdienen.
Der Rückgang hat - nach heutigen Aussagen des russischen Radios in Berlin - dazu geführt, dass Präsident Lukaschenko bereit ist, alle Rückkehrwilligen finanziell zu entschädigen. Voraussetzung ist allerdings, dass die zurückkehrenden Exilanten finanziell etwas in der Tasche haben, damit der weissrussische Haushalt wieder auf Vordermann gebracht werden kann. Der Präsident sei sogar bereit, ausgewanderte Juden wieder aufzunehmen (!).....aber wie gesagt, nur unter der Voraussetzung, dass sie Geld mitbringen.
Was soll man davon halten? Ein Widerspruch nach dem anderen! Wenn Geld für eine Entschädigung da ist, warum sollen dann die Zurückkehrenden Geld mitbringen?
Weissrussland ist anscheinend immer für eine Überraschung gut. Für die einen positiv, für die anderen negativ.

Nachtrag zum Kaffee aus Ruanda!

Der zweite Versuch den Kaffee in eine ital. kleine Kaffeemaschine aufzubrühen hat hervorragend funktioniert. Jetzt kommt auch der milde und dennoch aromatische Geschmack voll zur Geltung!

Der künstlerische cut

In ein paar Wochen ist es soweit und ein cut wird mein Leben wieder in Vorher und Nachher aufteilen.
Und just zu diesem Zeitpunkt kommt eine junge, engagierte und vollkommen aufgekratzte Künstlerin aus London nach Berlin. Ab dem 15. September 2007 wird Anna Genger, die das Royal College of Art in London mit einem MA Painting abschloss, ihre Werke in der
Upstairs Berlin Galerie
Zimmerstr. 90/91
10117 Berlin-Mitte
ausstellen.
Die Bilder, die ich bisher von ihr gesehen habe, versprechen unglaublich viel. Sie sind zum Teil eine Explosion von Farben, hinter der jedoch ein genaues und wohlüberlegtes Arbeiten steckt. Am liebsten würde ich sofort einige ihrer Bilder kaufen; will mir nicht jemand ein paar tausend Euro schenken???? Kontonummer teile ich gerne auf Nachfrage mit!
Jedenfalls freue ich mich schon darauf, die Bilder und Anna zu sehen und danach ausgiebigst zu feiern. Euro hin oder her....

Montag, 20. August 2007

Ruanda, Kaffee und wie brüht man ihn auf?

Ich habe kürzlich von einer Freundin, die in Ruanda war, Kaffee mitgebracht bekommen. Tee und Kaffee gelten als die Hauptexportgüter Ruandas. Ruanda produziert hauptsächlich Arabica Kaffee. Inwieweit er Spitzenqualität hat, weiss ich nicht. Aber das wird wahrscheinlich mitunter auch von den einzelnen Produzenten abhängen.
Der Kaffee, den ich nun hier in Berlin habe, kommt aus dem Westen Ruandas - nahe der Republik Kongo - aus der Gegend um Gisenyi und wird von der Kooperative Coopac produziert, welches fair trade certified ist. Angebaut wird der der Arabica Kaffee beim Lake Kivu auf vulkanischer Erde in etwa 1500 m und 1900 m Höhe über dem Meeresspiegel. Für die Kooperative produzieren anscheinend fast 2200 Mitglieder den Kaffee. Gegründet wurde diese Kooperative im April 2001 mit 110 Mitgliedern.
Als ich die Packung öffnete, kam mir gleich ein wunderbares Kaffeearoma entgegen. Allerdings stellte sich dann auch schon die zweite Frage: wie brühe ich den Kaffes am besten auf? Auf die deutsche Methode: rein in die Kaffeemaschine und mal sehen, was unten herauskommt? Oder auf die italienische Art mit einem Moka express pot oder auf die türkische Brühart?
Der Kaffee selber war nicht ganz fein gemahlen. Dennoch versuchte ich es auf die bequeme deutsche Filterart. Das hat leider nicht zu einem optimalen Ergebnis geführt. Der Kaffee ist zu "dünn" und hat dennoch zuviele Bitterstoffe beim Brühen produziert. Der reichhaltige, weiche Geschmack, der der ruandesischen Bohnen normalerweise innewohnt, kam leider so nicht zur Geltung. Das nächste Mal werde ich es mal auf die italienische Art versuchen.
Vielleicht verrät mir auch coopac das Geheimnis, wie man am besten ruandesischen Kaffee brüht. Dann erzähl' ich es weiter.....

Samstag, 18. August 2007

Sonnige Aussichten

Perfekter kann eigentlich ein Samstag im August nicht sein: Die Sonne strahlt freundlich über Berlin und die flanierenden Menschen lachen und freuen sich. Diese herrliche Szenerie kann man perfekt vom Café Quchnia direkt am Gendarmenmarkt beobachten. Nette, hübsche, junge Männer bringen einem den in unzähligen Varianten verfügbaren Kaffee oder meinetwegen auch eine Bionade. Wenn man Lust hat, kann man auch eines der wunderbaren "Butterbrote" ordern oder Brownies oder Cookies verdrücken. Im Winter kann man sich dann in grossen Ohrensesseln am Kamin wärmen und zu alten DEFA und russischen Märchenfilmen dem Kaffee frönen.
Keine Filme, aber zeitgenössische Kunst kann man demnächst in dem Galeriehaus "Hinter dem Gießhaus 1" gegenüber der Museumsinsel geniessen. Die neue zeitgenössische Galerie an prominenter Stelle wurde von Celine, Aeneas und Heiner Bastian dem Stararchitekten David Chipperfield in Auftrag gegeben, der seine Aufgabe meisterhaft ausführte. Der helle sandsteinfarbene Bau fügt sich wegen seines vornehmen und zurückhaltenden Erscheinungsbildes unprätentiös in die Kulisse des Zeughauses, des Neuen Museums und des Pergamonmuseums ein. Und dennoch sticht der Bau in seiner einfachen Eleganz hervor. Wie spannend dieses Gebäude ist, kann man auch an den zahlreichen Touristen und Spaziergängern beobachten, die fasziniert stehen bleiben und es neugierig fotografieren.
Ab Oktober 2007 kann man den Galeriebau von innen bewundern. Geplant ist die Schau "Es ist doch nur der Kopf" des österreichischen Künstlers Walter Pichler.

Quchnia
Markgrafenstr. 35
10117 Berlin
www.quchnia.de

Freitag, 17. August 2007

Venezolanische bezaubernde Wunder

Manchmal gibt's Zeiten, da will man einfach keine Musik hören, die in den Charts 'rauf und 'runter gespielt werden. Dann ist nämlich die Zeit da, in der man sich wieder auf sich selber besinnt, zur Ruhe kommt und geniesst. Und man erinnert sich an vergangene harte, weil langweilige Klavierstunden und kleinere, spannende Aufführungen, für die man in kürzester Zeit Nachmittage am Klavier sass und seine Stücke einübte. Dann kam der grosse Augenblick....entweder man siegte auf der Bühne, oder man ärgerte sich über sich selber, weil das Stück nicht so klang, wie man es sich wünschte. So gings mir jedenfalls.
Über dieses Stadium ist eine junge Pianistin längst hinaus. Aus einem Land, das momentan wohl weniger mit Kunst und Kultur in der Welt von sich reden macht, als mit diktatorischer Politik, kommt Gabriela Montero. Die Venezolanerin bezaubert auf ihrer CD "Piano Recitals" nicht nur mit Klassikern wie Werken vom Rachmaninov, Scriabin, Chopin oder Liszt, sondern spielt auch Stücke von in Deutschland unbekannteren Komponisten wie dem Argentinier Alberto Ginastera, dem Spanier Manuel de Falla und dem ebenfalls spanischen Komponisten Enrique Granado y Campina.
Ihr besonderes musikalisches Talent wird allerdings erst durch ihre Improvisationen klassischer Musik offenbar. Zum Teil leicht jazzig angehaucht, verführen die ungewöhnlichen Improvisationen von Chopins Nocturne, Rachmaninov oder auch Tangos in eine Welt, die nichts mit den Problemen von einstürzenden Börsenkursen, Erdbeben und Klimaveränderungen zu tun hat. Traumhaft in wahrsten Sinne des Wortes!

Donnerstag, 16. August 2007

Der trudelnde Kreisel in Steglitz

Berlin hat nicht viele Hochhäuser. Die meisten stehen wohl im ehemaligen Ostberlin, in Marzahn und Hohenschönhausen. Ein paar werden wohl noch in Berlins Mitte hinzukommen.
Ein ganz seltsames und seltenes und man könnte fast sagen einzigartig hässliches Hochhaus steht in Berlin Steglitz am S-Bahnhof Steglitz. Momentan findet neben zahlreichen Geschäften und einem Hotel auch das Bezirksamt Steglitz-Zehlendorf dort seine Bleibe. Den alten Westberlinern ist das Gebäude auch unter dem Namen "Steglitzer Kreisel" bekannt.
Einstmals war das 30-stöckige Gebäude das modernste und schönste Hochhaus. Mittlerweile hat es sich wohl zum heruntergekommendsten (neben dem Zoobogen an der Budapester Straße, welches mittlerweile den maroden Wohngebäuden in südamerikanischen Entwicklungsländern ähnelt) Gebäude der Hauptstadt entwickelt, dazu wohl noch asbestverseucht.
1980 wurde das 119 m hohe Gebäude nach Plänen der Architektin und Bauunternehmerin Sigrid Kressmann-Zschach errichtet. Ein ähnliches Gebäude von Frau Kressmann-Zschach steht als Kontrapunkt zum Kreisel direkt in der West-City: das Ku'damm Karrée. Im Gegensatz zum Hochhaus in Steglitz erkennt man aber nicht - wenn man direkt davor steht - welch' immense Höhe das Gebäude hat. Erst von Weitem, wenn man z.B. mit der S-Bahn vom Savignyplatz losfährt, sieht man plötzlich, wie gross auch dieses Hochhaus ist.
Inwieweit diese beiden Gebäude ein architektonisches Meisterwerk sind, lasse ich offen. Bleibt festzuhalten, dass beide Häuser ca. 25 Jahre nach ihrer Errichtung marode und abbruchreif sind und demnächst wahrscheinlich zur architektonischen Geschichte zählen werden.

Mittwoch, 15. August 2007

Haruki Murakami und sein Mister Aufziehvogel

Eine Freundin gab mir das Buch und sagte: "Lies es bitte und sag mir, was Du davon hältst. Es ist äusserst seltsam."Genauere Angaben erhielt ich nicht. Inwieweit das Buch seltsam sei, konnte sie mir auch nicht erklären.
Nachdem ich Mister Aufziehvogel gelesen habe, kann ich mich der Einschätzung nur anschliessen: Ein äusserst seltsames Buch, aber auch ein grandioses Meisterwerk!
Neben dem Helden und seiner Frau Kumiko kommen Kreta Kano und Malta Kano, Korsika, eine Kater namens Noboru Wataya, May, ausgetrocknete Brunnen, Boris der Menschenschinder, Spione in der Mongolei, General Mamiya, die Schlacht bei Nomonhan, ein Selbstmörderhaus, Zimt und Muskat vor.
Dieser ganze Brei ergibt eine wunderbare Liebesgeschichte in der der Held seine von ihm abgöttisch geliebte Frau aus den Schlingen einer psychischen Abhängigkeit vom Schlechten erretten will. Hierbei muss Toru Okada nicht nur psychische Anstrengungen leisten, bei denen er fast zu Tode kommt, sondern auch in die metaphysische Welt zwischen Schein und Sein eindringen.
Allerdings ist das Buch so geschrieben, dass am Ende nicht alle offenen Fragen beantwortet werden. Vieles bleibt verschwommen und unklar. Aber gerade in dieser Unvollkommenheit offenbart sich der Charme dieser Geschichte. Vielleicht kommt ja jemand mal auf die Idee dieses Buch zu verfilmen. An Spannung würde es jedenfalls nicht Mangeln....und eine Fortsetzung könnte man auch noch drehen!

Dienstag, 14. August 2007

Im Patio ist nix mit patio

Eigentlich ist es der perfekte Ort für ein Restaurantboot. Eigentlich. Auf der Spree am Helgoländer Ufer, Ecke Kirchstraße beim Bundesinnenministerium. Schönes Wetter, schönes Boot. Auch die Karte, die für auf dem Wasser naheliegend Sushi anbietet, ist ansprechend. Eigentlich....
Wenn nicht das Personal gewesen wäre....
Man kommt auf das Restaurantschiff Patio und kann unter dem wunderbaren offenen Sommerhimmel an Deck zwischen rund 20 Tischen entscheiden. Bis auf einen Tisch war alles besetzt...schon mal ein gutes Zeichen. Ein Tisch war frei, aber mit dreckigem Geschirr vollgestellt.
Trotzdem habe ich es gewagt, mich mit einer Freundin dorthin zu setzen. Resultat war, wir wurden von der Bedienung ignoriert und mit den sich um die dreckigen Teller und halbvollen Apfelschorle-Gläser versammelnden Wespen alleingelassen. Schon das war mir sehr peinlich, da ich mit einer Freundin hingegangen bin, die nur für ein paar Stunden in Berlin war und die ich schon mehrere Jahre nicht gesehen habe. Sehr, sehr unangenehm.
Nachdem unser Unverständnis für das Verhalten langsam, aber kontinuierlich gestiegen ist und wir darum baten, dass der Tisch leer geräumt und wir die Karten bekommen, kam eine unglaublich freche Antwort: "Sie hätten sich doch woanders hinsetzen können" und wir wurden wieder für eine Weile alleingelassen. Die Lust etwas zu Essen bestellen, ist gegen Null gesunken. Wenn die in der Küche auch so engagiert arbeiten.....unsere Bestellung beschränkte sich dann nur noch auf einen Wein und eine Apfelschorle. Und wir schauten, dass wir schnell das Schiff verliessen und weiterkamen.
Bei aller Liebe, allmählich bekomme ich den Eindruck, dass es sich die unzähligen und immer wieder unter dem harten Konkurrenzdruck stöhnenden Lokale in Berlin leisten können, unverschämt zu ihren Gästen zu sein. Derartig unmögliche Antworten kommen immer öfter vor.....nicht nur im Patio. Dies zeigt aber nur, welche fatalen Folgen es hat, ungelerntes, zumeist studentisches Personal einzustellen: Eindeutig überfordertes Personal ist die Folge, die Gäste sind unzufrieden und bleiben schlussendlich weg.....und der Laden geht bankrott.
Die Fähigkeit schnell, effizient und höflich zu arbeiten, wird wohl nirgendswo mehr gelehrt. Wo gibt es denn noch Kellner/Bedienung, die wirklich diesen Beruf ausüben und vielleicht sogar daran Spass haben? Ausser im Top-Gastronomiebereich kenne ich kaum noch eine derartige Leidenschaft.
Naja...oder vielleicht beim Pergamon-Bistro im S-Bahnhof Friedrichstraße. Dort habe ich mir dann zum Schluss unkompliziert ganz schnell einen ganz leckeren Döner geholt.
Das freundliche Lächeln des Betreibers gab's gratis dazu!

Patio
Kirchstraße 13
10557 Berlin
www.patio-berlin.de

Freitag, 10. August 2007

Menschen in Wedding und Pankow

Die Fahrt durch Berlin ersetzt so manche Reise durch die Welt. Man braucht nur an der Reinickendorfer Str. aus der U-Bahn in den Bus M27 zu steigen und schon befindet man sich in einer anderen Welt. Die deutsche Sprache wird hauptsächlich nur noch vom Busfahrer gesprochen. In den Bus drängeln alle mögliche Menschen verschiedenster Nationalitäten. Im Schlepptau sind meistens unzählige Kinder, riesige Kinderwägen und noch grössere Einkaufswägen. Offensichtlich ist allerdings, dass die meisten Menschen wohl nicht gerade im finanziellen Überfluss leben. Bemerkbar macht sich im Bus ein schwitziger, leicht urinangehauchter Geruch. Zum Glück ist das Ende der Fahrt absehbar.
Auch die Strecke die der Bus Richtung Pankow fährt, ist mehr als spannend. Ein Telefoncall-Geschäft reiht sich an das türkische Gardinengeschäft, dieses an das Geschäft "Alles für die Familie", in dem hauptsächlich Zeugs verkauft wird, das nirgends sonst mehr verkauft werden kann. Daneben ist dann Shantis Coiffeur und Üzmuts Minimarkt mit einem davor aufgebauten Gemüse- und Obststand. Überall stehen Grüppchen von jungen Männern herum, die im Endeffekt nichts tun.
Der Lidlmarkt und die evangelische St. Paul Kirche an der Badstr. wirken in dieser Gegend absolut exotisch und fremd. Die Kirche stellt eindeutig auf dieser Strecke eine besonderes Highlight dar. Sie wurde 1832-35 nach den Plänen Karl Friedrich Schinkels im klassizistischen Tempelstil errichtet. Zwar wurde sie während des letzten Krieges bis auf die Grundmauern zerstört; sie wurde jedoch von 1952-57 rekonstriert und erhielt eine moderne Innengestaltung.
In Pankow selber hat man in der weiteren Umgebung vom S-Bahnhof Wollanckstr. den Eindruck, als ob man dagegen in einer kleinen französischen Stadt sei. Überall stehen neoklassizistische dreistöckige Mietshäuser, deren Fassaden noch reichlich mit Stuck versehen sind und deren zum Teil pompöse Hauseingänge beeindrucken. Eine besondere Attraktivität dieser Gegend, die wohlhabender und bougeouiser ist als der Nachbar Wedding, stellt der Bürgerpark an der Wilhelm-Kuhr-Straße dar, in den man durch ein prächtiges Eingangsportal gelangt. Geprägt wird der Park durch die hindurchfliessende Panke und die wunderschönen Blumenbeete.
Auf dem Rückweg nach Berlin-Mitte trifft man dann unseren Ex-Umweltminister Jürgen Trittin, der einsam und alleine mit einem Fahrrad bewaffnet die Strecke zum Oranienburger Tor mit Hilfe der fahrenden S-Bahn bewältigt. Besonders glücklich sah er allerdings nicht aus. Lag es daran, dass er nicht mehr besonders viel zu tun hat und es sich daher leisten kann durch die Gegend zu radeln? Oder liegt es daran, dass er einen schlecht sitzenden Anzug anhatte (die Zeiten in denen Trittin mit unserem Ex - Bundeskanzler Schröder zusammen in Brioni-Anzügen gemodelt hat, sind wohl auch vorüber) oder liegt es daran, dass ihn partout niemand in der S-Bahn erkennen wollte?

VdP Gutswein am Potsdamer Platz

Am 1. und 2. September 2007 findet in Berlin wieder einmal die VdP Gutswein Berlin 2007 am Potsdamer Platz, in der Eichhornstrasse 3, statt. Bei dieser Veranstaltung kann man nicht nur Wein direkt vom Erzeuger kaufen, sondern unzählige 2006 er Spitzenweine deutscher VdP-Winzer verkosten. So hat sich u.a. aus dem Fränkischen Juliusspital Würzburg und Fürst Löwenstein, von der Mosel Willi Haag, Reichsgraf von Kesselstatt, Dr. Loosen und Geheimrat J. Wegeler, von der Nahe Dr.v. Bassermann-Jordan, Reichsrat von Buhl, Dr. Bürklin-Wolf, A. Christmann und Knipser, vom Rheingau Prinz von Hessen, Josef Leitz, Schloss Johannisberg, Schloss Vollrads und Robert Weil, aus Sachsen Schloss Proschwitz und aus dem Württembergschen u.a. Gerhard Aldinger und Graf Neipperg angemeldet.
Leider hat dieses eine exquisite Vergnügen für den profanen Weinliebhaber einen Haken. Man kommt nur am 1. Septemeber mit einem Ticket hinein, welches man direkt beim VdP oder im Weinfachhandel für 25 € erwerben kann.
Leider werde ich wohl dieses Jahr nicht die Möglichkeit habe, zu der Veranstaltung hinzugehen. Aber nächstes Jahr ist dann ja die nächste VdP-Gutswein-Veranstaltung in Berlin.....und dann kann man ja "schmecken" wieder der Super-Sommer 2007 sich auf die deutschen Weine ausgewirkt hat.
Seit dem 8. August 2007 (extrem früh!) findet nämlich in Pfalz und Rheinhessen schon die neue erste Lese statt! Die Hauptlese wird dann wohl Ende August beginnen.

Montag, 6. August 2007

Karl der Grosse und die A 21

Jeden Tag lernt man was Neues.
Bei einer Fahrt von Kiel nach Berlin kommt man an einem kleinen Ort vorbei, der Bornhöved heisst. Kannte ich bisher nicht.
Soweit, so gut. Auf einer Strecke, die über 200 km lang ist, ist es allerdings keine Wunder, wenn man an Orten vorbeikommt, die man nicht kennt.
Bornhöved ist aber in der Hinsicht interessant, dass es ein Ort zweier wichtiger Schlachten war: 798 wurde das Örtchen in der Nähe von Neumünster erstmals erwähnt. In dem genannten Jahr kämpften auf dem Schwentinefeld die slawischen Abodriten, die mit Karl dem Grossen verbündet waren gegen die Sachsen. Wer gewann? Natürlich Karl der Grosse und seine Mannen!
430 Jahre später am 22.7.1227 wurde das dänische Herr unter seinem König Waldemar II von Graf Adolf IV von Schauenburg und Holstein mit seinen Verbündeten am gleichen Ort besiegt. Durch diese Schlacht eroberte der Graf Holstein von den Dänen zurück.
Heute hat Bornhöved mit seinen fast 3500 Einwohnern neben der Vicelinkirche und den Gedenksteinen an die Schlachten auch eine Promenade am Bornhöveder See und Schmalensee zu bieten.

Sonntag, 5. August 2007

Warum in die Ferne schweife,....

...wenn das Gute liegt so nah?!
Wer will denn noch nach Italien, Griechenland, Spanien oder Bulgarien fliegen, wenn dort alle am Hitzetod sterben? Da bleibe ich doch lieber an der Riviera Deutschlands und mache einen Ausflug nach Schleswig-Holstein an den Westensee.
Sicherlich finde ich hier noch keine Palmen mit Kokosnüssen. Dafür kann man von einer Terrasse aber einen wunderbaren See beobachten, der je nach Luftzug und Tageszeit seine Farbe verändert: Malerisch schwimmen die Schwäne auf dem Wasser; die von der Ostsee kommenden weissen Möwen lassen sich ebenfalls mitten auf dem See nieder. Wenn Ludwig II. kein Bayer wäre, hätte er sicherlich sein Schloss Neuschwanstein an den Westensee gebaut.
Das Strandtuch am Strand vom Mallorca kann mir gestohlen bleiben. Lieber lege ich mich auf den Liegestuhl, nehme ein spannendes Buch in die Hand, blicke ab und zu auf den See und geniesse die Ruhe, die Vogelgezwitscher angenehm untermalt.

Samstag, 4. August 2007

Mistlers Abschied

Was kann ich zu dem Buch von Louis Begley "Mistlers Abschied" schreiben? Ich bin mir unschlüssig, was ich von dieser Geschichte halten soll.
Thomas Mistler ist ein erfolgreicher Mann. Von seinem Arzt bekommt er mitgeteilt, dass er unheilbar an Krebs leidet und in absehbarer Zeit sterben wird.
Ohne seiner Frau und seinem Sohn etwas zu erzählen, flüchtet er in seine Lieblingsstadt Venedig, um dort von allem, was ihm lieb ist, auf seine Art Abschied zu nehmen: Er hat eine Affäre mit einer junge Fotografin, ist den kulinarischen Genüssen wieder zugetan und belässt es auch nicht mehr bei einem Glas Scotch. Zu guter letzt trifft er zufällig noch die einzige Liebe seines Lebens, die ihm die erhoffte Liebe versagt hat.
Der Roman liest sich flüssig und schnell, obwohl die wörtliche Rede kaum benutzt wird. Aber die Geschichte ist im Grossen und Ganzen deprimierend, weil sie das Schicksal eines unglaublich erfolgreichen Menschen darstellt, der es in seinem Leben nie gelernt hat, leidenschaftlich zu lieben und geliebt zu werden.

Mittwoch, 1. August 2007

Der heilige Petrus

Welche Assoziationen hat man, wenn man den Namen Petrus hört?
Der mitteleuropäisch christlich erzogene Mensch denkt primär an einen der zwölf Apostel Jesu. Der vielleicht weniger theologisch geprägte, aber dafür um so mehr dem Wein ergebene Mensch könnte eventuell noch an eine Château Pétrus denken. Dieser Wein aus dem Bordeaux zählt immerhin zu den legendärsten und teuersten Weinen der Welt. Wenn jemand den Pétrus Pomerol, Jahrgang 1990 kaufen möchte, muss er schon mal locker 5000 € hinblättern. Dafür bekommt man aber auch einen Wein, der von dem Weinpapst Robert Parker auch mal mit 100 von 100 Punkten ausgezeichnet wurde.
Der simpel gestrickte Berliner kann aber auch bei dem Wort Petrus an etwas anderes denken: nämlich an eine Pizza!
Einen Petrus Pomerol bekommt man zwar in dem italienischen Restaurant XII. Apostel nicht serviert, dafür jedoch eine mit Lachs belegte Pizza aus dem Steinofen. Die übrigen elf Aposteln müssen jeweils für weitere Pizzen als Namensgeber dienen.
Das Schöne an dem Restaurant am Savignyplatz ist, dass es sich in den letzten Jahren fast nicht verändert hat. Weder wurde die z.T. barocke mediterrane Inneneinrichtung geändert noch die Speisekarte. Nur die Kellner wechseln manchmal. Aber auch das fällt nicht besonders auf, da sie immer gleich höflich und freundlich in schwarzer Kleidung weiss beschürzt auftreten. Für einen unkomplizierten Besuch mit Freunden und Kollegen sind die XII. Apostel daher die perfekte location.

12 Apostel
Bleibtreustraße 49
10623 Berlin
www.12-apostel.de