Sonntag, 29. Juli 2007

Eins, Zwei, Drei....

Meine Vorahnung bestätigte sich. Es regnete in Strömen und hörte auch nicht auf.
Im Regen stiefelte ich durch Lichterfelde Ost, um hartgesotten den Geburtstag eines alten Klassenkameraden im Garten zu feiern.
Dabei kam ich in der Hildburghauser Strasse an einem mir sehr bekannten Gebäude vorbei. Ich musste allerdings mehrmals hinschauen bevor ich es wiedererkannt habe: Die alte Coca-Cola Fabrik in Lichterfelde!
Seit 1936 wurde in Berlin das geheimnisvolle braune Getränk produziert und abgefüllt. Das Gebäude in Lichterfelde wurde allerdings erst 1957/58 von Hans Simon gebaut.
Nach dem Fall der Mauer musste eine modernere und grössere Produktionsstätte her. Die Fabrik in Lichterfelde wurde geschlossen und eine neue in Hohenschönhausen errichtet.
Berühmt wurde das Lichterfelder Gelände insbesondere durch den Billy Wilder Film "Eins, Zwei, Drei". Wilder dreht vornehmlich am Originalschauplatz bei den Coca-Cola Werken.
Heute ist das Gebäude leer und verlassen und ist diesmal nur Schauplatz von Vandalismus. Wer gerade mal 2 Mio. € in der Tasche hat, kann das Gelände mit dem denkmalgeschützten Gebäude provisionsfrei erwerben. Es steht zum Verkauf frei!

Samstag, 28. Juli 2007

Geburtstag und der Wettergott

Geburtstagsfeiern sind schön. Noch schöner sind sie, wenn man liebe alte Freunde trifft. Und noch schöner werden sie, wenn das Wetter stimmt.
Alles drei traf heute zu.
Der Morgen versprach noch nichts Gutes: Es regnete in Strömen. Der gräulich bedeckte Himmel schien sich auch mittags nicht verziehen zu wollen.
Und dennoch: pünktlich zum Geburtstags-Grillen auf der Wiese am Carl-Herz-Ufer in Kreuzberg kam die Sonne heraus. Die zahlreichen Geburtstagsgäste machten es sich flugs auf der Wiese mit Grillwürstchen, Salat und Champagner gemütlich.
Wetten, morgen regnet's wieder?

Freitag, 27. Juli 2007

Einmal Rehwiese und zurück

Kennt jemand die Rehwiese am Nikolassee? Nein? Das ist genau der Ort in Berlin, an den man hinzieht, wenn man groß und stark geworden ist....naja, und geschäftlich sehr erfolgreich ist und am besten auch das nötige Kleingeld für ein entsprechendes Domizil parat hat.
Was findet man an der Rehwiese? Eine 3 km lange Wiesenlandschaft, auf der früher Rehe beobachtet werden konnten und wunderbare Villen, die Thomas Manns oder Theodor Fontanes Phantasie hätten entspringen können.

Die meisten Anwesen dieser Villenkolonie sind um 1900 errichtet worden, als Nikolassee noch nicht zu Berlin gehörte. Gerade an der Rehwiese konnte sich daher so mancher Architekt austoben. Erst 1920 wurde Nikolassee von Berlin aufgrund des Groß-Berlin-Gesetzes eingemeindet.

Und was macht man, wenn man von der idyllischen Gegend genug hat? Man schwingt sich in das in der Garage stehende Gefährt (da muss es auch stehen, ansonsten sind die Reifen am nächsten Morgen von unbekannten „Naturschutz“-Aktivisten zerstochen!) oder in die nächste S-Bahn und fährt in kürzester Zeit wieder zurück in die Mitte Berlins.


Mittwoch, 25. Juli 2007

Hello? Baden-Württemberg is calling!

Trotz ihrer Häusle-Mentalität sind die Schwaben und Badenser ein reisefreudiges Völkchen. Man findest sie überall. Sogar im Chavez-Venezuela leben sie mehr oder weniger abgeschottet in ihrem 1846 gegründeten Colonia Tovar und essen Schwarzwaldtorte und bauen unter ihrem Kaiserstuhl-Turm Erdbeeren an.

Nachdem Venezuela zu einem der reichsten Ländern Südamerikas wurde, öffnete sich das deutsche Dörfchen in den Bergen um Caracas herum und verdiente sich sein Geld mit dem Tourismus.

Es bleibt dem Schwarzwalddörfchen zu wünschen übrig, dass sie sich bei dem momentanen katastophalen, diktatorischen Regime wieder in ihren Bergen isolieren und die nächste „Warmwetterperiode“ abwarten.

Das tropische Klima müssen die Schwaben in Berlin nicht erst abwarten.

Bei strahlendem Sonnenschein können die heimatentflohenen Exilanten auch in Berlin geniessen, was sie am meisten an ihrem Landstrich schätzen: das gute Essen!

Beim „Maultäschle“ in der Charlottenstrasse in Mitte treffen sich neben den kein Hochdeutsch sprechenden Baden-Württembergern auch normale Menschen. Gestern sassen z.B. rechts und links von mir nur Franzosen, die anscheinend auch ein Faible für Maultäschle, gebraten oder normal, in Suppe, mit Fleisch, ohne Fleisch, dafür mit Spinat, etc. haben.

Das Maultäschle zählt nicht unbedingt mit seinen halben Stehplätzen zu einem Restaurant, in dem man delikat dinnieren könnte. Aber für die Mittagspause oder das schnelle Dinner am frühen Abend ist es mehr als perfekt!

Bei Sonnenschein kann man dann im Manhatten Berlins seine Käsespätzle vor dem Lokal sitzend verdrücken.

Maultäschle
Charlottenstr.79/80
10117 Berlin

Dienstag, 24. Juli 2007

George Tabori

Das erste Mal bin ich in meiner Schulzeit mit George Tabori konfrontiert worden. Ich musste ein Referat über sein Leben und seine Werke halten. Obwohl seine Theaterstücke und seine Bücher nicht unbedingt leicht verständlich sind, hatte das, was er zu sagen hatte, mich sehr fasziniert.

Gerade erst vor ein paar Tagen musste ich an Tabori denken. Ich hoffte und wünschte, dass er noch am Leben sei.

Das Buch von Maria Nurowska über die Agentin Krystyna Skarbek hatte ich gerade zu Ende gelesen und die Biographie spukte mir noch im Kopf herum. Ich hätte so gerne gewusst, ob noch jemand lebt, der sich an Krystyna Skarbek alias Christine Granville erinnern könnte. Mir kam dabei George Tabori in den Sinn.

Genau wie sie war auch Tabori für den britischen Nachrichtendienst u.a. in Kairo tätig. Beide waren etwa zur gleichen Zeit während des Zweiten Weltkrieges in Ägypten. Kannten sie sich vielleicht? Hatte sie ihm auch den Kopf verdreht?

Der gestrige Tod von George Tabori hat mich tief berührt und ich wünsche seiner Familie und insbesondere seiner Frau Kraft und Stärke.

Samstag, 21. Juli 2007

Maria Nurowska: Wie ein Baum ohne Schatten

Alle von mir bisher gelesenen Bücher von der polnischen Gegenwartsautorin Maria Nurowska sind grandios. Man nimmt sie in die Hand und lässt sie nicht wieder los bevor man nicht die letzte Seite zu Ende gelesen hat. Und dabei sind ihre Bücher alles andere als Trivialliteratur.
Ihr 1998 unter dem Titel Miłośnica erschienenes Buch ist erstmalig 1999 in Deutschland unter dem Titel Wie ein Baum ohne Schatten herausgegeben worden.
Der Roman handelt von einer der erfolgreichsten Agentinnen der britischen Spionage: Krystyna Skarbek alias Christine Granville alias Pauline Armand. Als polnische aristokratische Halbjüdin ging sie während der deutschen nationalsozialistischen Besatzung in den Widerstand und musste später aus Polen flüchten. Für den britischen Geheimdienst, aber wohl hauptsächlich nur für sich, nahm sie während der Kriegszeit gefährliche Wege auf sich. Sie schmuggelte Menschen aus Ländern heraus, überbrachte geheime Dokumente Vertrauenspersonen und befreite gefangengenommene Polen in Frankreich. Für ihre Arbeit wurde sie immer wieder hochdekoriert.
Und dennoch: Trotz dieser Erfolge, scheiterte sie. Sie konnte ihre Mutter aus Warschau nicht retten. Die Mutter starb in Auschwitz.
Sie scheiterte auch in der Liebe.
Zwar verführte sie jeden Mann mit einem Blick und die Männer lagen ihr zu Füssen. Sie konnte jedoch mit dieser ihr entgegengebrachten Liebe wenig anfangen. Sie schränkte sie in ihrem freien Leben zu sehr ein. Auf ihre persönliche Art und Weise gehörte ihr Herz allein Andrzej Kowerski alias Andrew Kennedy. Er war auf vielen Wegen ihr Partner und Vertrauter. Und trotz ihrer Liebe zu ihm, konnte sie sich nicht entscheiden ihr freies Leben für ihn aufzugeben.
Die Liebe eines Mannes brachte sie schlussendlich um. Nach dem Krieg, einer Zeit, die für Kryztyna sehr schwer war, da sie sich in einem geordneten Leben nicht zurechtfinden konnte, traf sie den Iren Dennis Moldwney. Er ertrug es nicht, dass sie ihn nach einer heftigen Liebschaft, verlassen wollte und erstach sie 1952 in einem Londoner Hotel.

Donnerstag, 19. Juli 2007

Marzahn, Russland und Wassermelonen

Etwa 20 Min. Autofahrtzeit von der Leipziger Strasse in Berlin entfernt ist man plötzlich in einer ganz anderen Welt. Ist es noch Deutschland? Hm....das weiss man nicht so recht.
Jedenfalls sind die Strassenschilder noch deutsch und der eine oder andere Lidl-, Aldi- oder Normamarkt blitzt zwischen den Hochhäusern hervor. Wo bin ich ich gelandet? In Berlin - Marzahn! Und zwar in der Jan-Petersen-Str. 18 vor dem russischen Supermarkt Mix-Markt.
Schon vor dem Eingang des Geschäfts fühl' ich mich nach Russland versetzt. Nicht gerade ins Stadtzentrum von Moskau, aber vielleicht an den Stadtrand oder in eine Kleinstadt. Riesige Wassermelonen türmen sich vor dem Eingang und alte Männer mit Gold statt Zähnen im Mund geniessen die Sonne auf den Bänken! Im Supermarkt selber sucht man vergeblich die Produkte von Nestle, Barilla, Bahlsen oder Müller! Stattdessen kommt in den Einkaufswagen polnischer Quark, russischer Buchweizen, russisches Salz, gaaaanz viel russische gezuckerte Kondensmilch, russische Mayonnaise, russisches Schwarzbrot, Rote Beete etc. Bei Bedarf kommen dann noch gesalzener getrockneter Fisch, Moosbeerensaft und Suschki in den Korb.
Zwischen den Gängen hört man die Leute russisch reden und ganz selbstverständlich kassiert die Kassiererin auf russisch ab: Sowohl in sprachlicher Hinsicht als auch abrechnungstechnisch! Der erhaltene Bon mit der zu zahlenden Gesamtsumme gleicht einem Code, den man erst nach intensivem Studium entziffern kann. Aber das Ergebnis stimmt wohl....und wenn nicht, naja, dann stellt man sich vor, dass man gerade einen Ausflug nach Russland unternommen hat. Und schon kommt sowas wie ein Heimatgefühl und Urlaubsstimmung auf!

Montag, 16. Juli 2007

David Sedaris: Dress Your Family in Corduroy and Denim

Was soll ich bloss zu dem Buch von David Sedaris, Dress Your Family in Corduroy and Denim, sagen?
In Deutschland ist es wohl unter dem Titel "Nachtprogramm" erschienen. Allerdings weiss ich nicht so recht, wieso es Nachtprogramm heisst.
Hauptsächlich erzählt Sedaris in 22 Kapiteln mehr oder weniger lustige Episoden seines Lebens. Mittelpunkt ist immer seine Familie, die auf ihre Art ziemlich spiessig ist.
Die Mutter trinkt manchmal mehr als ihr gut tut, der Vater hat ein Problem mit der Homosexualität seines Sohnes und die Geschwister haben auch ihre Macken. Eine Schwester ist zu einer krankhaften Sicherheitsfanatikerin geworden, die andere war zuerst Köchin und hat dann den Beruf geschmissen und löst nun Wohnungen auf. Der Bruder neigte schon in der Kindheit zur Gewalttätigkeit und einer Fäkalsprache. Erst die Geburt seines Kindes hat seinen Sprachschatz auch wenn nicht vom Vokabular, so doch von der Ausdrucksweise gemildert.
Und David selber? Der verdient sich sein Geld zum Teil mit Housecleaning. Dabei lässt er sich von anderen beobachten, die dabei ihre eigenen homosexuellen Phantasien ausleben.....
Es gibt wohl Leser, die das Buch für schreiend komisch halten. Ich gehöre allerdings nicht dazu. Das Buch ist definitiv lesenswert. Es hat auch sehr witzige Passagen. Aber im grossen und ganzen schildert David mit seiner genauen Beobachtungungsgabe das zum Teil traurige und mittelmässige Leben einer amerikanischen Familie. Und das ist nicht zum Lachen, sondern gibt einem sehr zu denken.

Sonntag, 15. Juli 2007

Ausflug zum Charlottenburger Schloss

Puh!! Erst regnet es diesen Sommer wie verrückt und nun ist diese unglaubliche Hitze da.

Wer weiss allerdings, wie lange die Sonne noch scheinen wird. Was passt da besser als ein Spaziergang (mir kam es bei der Hitze von über 30 ° im Schatten allerdings wie eine Wanderung in der Wüste vor!) durch den Schlossgarten vom Schloss Charlottenburg.

Ich finde, das Schloss gerät mit der neuen Mitte Berlins immer mehr ins kulturelle Abseits. Schade! Denn das Schloss, welches ursprünglich Schloss Lietzenburg hieß und erst nach dem Tode der Königin Sophie Charlotte den Namen Charlottenburger Schloss erhielt, bietet nicht nur dem nach Kunst dürstenden Besucher ein breites Angebot an Museen, sondern auch dem Erholung suchenden Großstädter. Allerdings fliessen wohl nur wenige Gelder zum Schloss Charlottenburg: der Putz bröckelt, die Farbe verblasst, der Park bedarf auch wieder ein wenig mehr gärtnerischer Fürsorge.....Die Pflanzen, die den barocken Teil des Gartens zieren, sehen auch mickrig aus. Aber das hat wohl eher damit etwas zu tun, dass es die ganze Zeit wie verrückt geregnet hat und nun die Pflanzen durch die plötzliche intensive Sonne nahezu verbrennen!

Der Schlosspark wurde 1687 als erster französischer Barockgarten Deutschlands von Simeon Godeau angelegt und im 18 Jh. von Peter Joseph Lenné zum englischen Landschaftsgarten umgestaltet.

Im Park kann man Spaziergänge zum Karpfenteich (keine Ahnung, ob da tatsächlich Karpfen herumschwimmen!) oder dem Mausoleum machen. Das Mausoleum, das als dorischer Tempel von Heinrich Gentz 1812 errichtet wurde, dient als letzte Ruhestätte für die 1810 verstorbene Königin Luise. Den Marmorsarkophag kann man bei Interesse im Mausoleum besichtigen.

Freitag, 13. Juli 2007

Kleiner Nachtrag....

...ich bin eben auf meiner kleinen Runde bei einem meiner Lieblingsläden vorbeigekommen.
Kokon GmbH
Charlottenstrasse62
10117 Berlin
Kokon kündigte letztens schon an, dass sie den Laden in Berlin schliessen müssten. Eine Tragödie! Ich dachte schon, dass ich wegen Servietten, Tischdecken und ähnlicher Accessoires nun immer zum Lenbach-Palais nach München fahren müsste.....aber nun kommt die Kehrtwende: die Kokon GmbH ist mit dem Vermieter einig geworden und sie können doch noch ein Weilchen in Berlin bleiben!

Älter werden? Na klar.....


Was macht jeder normale Mensch in Berlin an einem wunderbar milden Sommerfreitagabend? Na klar, in geselliger Runde Freunde treffen, irgdendwo in den unzähligen locations in Berlin Party machen, essen und/oder trinken gehen, etc.

Was mache ich? Ich gehe gleich nochmal eine Runde spazieren....wie so 'nen Hund, der nochmal Gassi muss. Überhaupt nix gegen Hunde....ich schaff' mir ja irgendwann selber einen Hund an. Dann brauche ich wenigstens kein schlechtes Gewissen zu haben, wenn ich selber am Abend streunend um die Häuser zieh....

Zuvor habe ich a bisserl geputzt, man hat ja sonst nischt zu tun.

Und nach dem Spaziergang? Tja....da wartet noch ein riesiger Stapel Wäsche auf ein flottes, heisses Bügeleisen. Mal sehen, ob ich das Eisen anfassen und meiner strahlend weissen Wäsche eine glühende Streicheleinheit verpassen werde.

.....und ansonsten werde ich ins Bett gehen und meinen Sedaris zu Ende lesen..... Ach herrlich...eigentlich ist es ja auch so ganz schön!

Mittwoch, 11. Juli 2007

Ausstellungseröffnung "Namibia und Deutschland - aktuelle Aspekte einer besonderen Beziehung

Heute hat im Rathaus Reinickendorf in Berlin die Ausstellung "Namibia und Deutschland - aktuelle Aspekte einer besonderen Beziehung" die offizielle Eröffnung gefeiert.
Nach der Eröffnungsrede des Vorsitzenden des DNG-Bezirks Berlin-Brandenburg Prof. Dr. Zippel, hat der Justizstaatssekretär Lieber in seiner Rede die guten Beziehungen zwischen den Partnerstädten Berlin und Windhoek gelobt und als Geschenk zur Eröffnung ein afrikanisches Märchen erzählt.
Der Botschafter von Namibia S.E. Prof. Dr. Peter Katjavivi kam mit einer halbstündigen Verspätung an und eröffnete mit einer kurzen Rede dann offiziell die Ausstellung.
Auf 39 Wandtafeln ist die besondere Geschichte, Kultur, Tourismus, Geologie und Klima und die Wissenschaft Namibias dargestellt.
Die Ausstellung kann noch bis zum 13. August 2007 im Rathaus Reinickendorf besichtigt werden.

Geburtstagsfeier

Die gestrige Geburtstagsfeier war absolut wunderbar (die künstlerisch wertvolle Pizza hatte es mir sehr angetan)! Ich habe mich unglaublich gefreut, Euch alle mal wiederzusehen. Hoffentlich finden wir bald Zeit unser Literarisches Sextett aufleben zu lassen!
Ein Geburtstagshoch! mit ganz viel Sonnenbrillen-Wetter!!!!

Dienstag, 10. Juli 2007

Gao Xingjian

Das Buch des Literaturnobelpreisträgers Gao Xingjian "Das Buch eines einsamen Menschen" führt den europäischen Leser in die chinesische kommunistische Welt.
Obwohl die kommunistische politische Anschauung sämtliche Sexualität unterdrücken und nur zu Fortpflanzungszwecken nutzen wollte, ist es dem "Helden" in dem halb biographischen, halb erfundenen Roman nicht gelungen, seine Begierden und Leidenschaften zu verstecken.
Der Erzähler kommt nicht umhin, sich einzugestehen, dass sowohl junge Frauen und Mädchen auf dem Lande, im Umerziehungslager und in der Universiät in Peking bei ihm erotische Gefühle auslösen. Die zum Teil an Vergewaltigungsszenen erinnernden Passagen verdeutlichen, in welchem Maße ein diktatorisches System Menschen zu Tieren macht. Der Erzähler kann sich auch nach seiner Flucht aus China von seiner inneren Unruhe nicht befreien. Der Wunsch nach einem ruhigen bürgerlichen Leben wird immer wieder jäh durch die Gier nach immer wieder neu erwachender Sexualität und Neugier auf Frauen durchbrochen.

Montag, 9. Juli 2007

Das nicht vorhandene Brot und seine Folgen....


Heute hatte ich mal wieder das übliche Problem: das letzte Stückchen Brot hat sich schon am Wochenende verkrümelt und zum Einkaufen kam ich partout nicht!....aber was für ein Glück, dass ich einen Bäcker als Grossvater hatte. Wahrscheinlich habe ich von ihm das Gen, das mich immer wieder dazu treibt, selber zu backen.

Daher habe ich mir schnell
  1. 250 g Weizenmehl,

  2. ein Päckchen Trockenhefe,

  3. nach Bedarf lauwarmes Wasser,

  4. etwas Salz,

  5. 1 EL Olivenöl,

  6. nach Geschmack Sonnenblumenkerne und Leinsamen
aus dem Schrank genommen und alles miteinander mit der Hand verrührt und verknetet bis ein geschmeidiger, nicht mehr klebender Teig zustande kam. (Tip: Teig kneten hilft beim Abbau von Aggressionen!!!)
Den fertigen Teig habe ich in eine zuerst eingefettete, dann mit Mehl bestäubte Kastenkuchenform gepackt und bedeckt mit einem Handtuch in den ausgeschalteten Ofen gestellt.
Nach etwas über einer halben Stunde war der Teig schön aufgegangen. Ich habe das Handtuch weggenommen und den Ofen auf etwa 250 ° C eingeschaltet. Nach 5 Min. habe ich den Ofen auf 185 ° C wieder 'runtergeschaltet und das Brot ca. eine halbe Stunde backen lassen.
Aus dem Ofen kam ein wunderbarer goldfarbener, leckerer Laib Brot heraus!

Und das beste ist, ich weiss sogar, was für Zutaten ich genommen habe und bin von künstlichen Zusatzstoffen, wie Farb- oder Konservierungsstoffe, verschont!

Auch preislich kann das selbstgebackene Produkt mit den billigsten Broten vom Discounter wunderbar mithalten. Bei einem 250g-Mehl-Preis von rund 9 Ct. kann auch das Brot für 39 ct. (incl. Farb- und Konservierungsstoffe) kaum Konkurrenz sein, oder???

Also, auf ein fröhliches Backen!
Foto: myexperience4u

Sonntag, 8. Juli 2007

Best living place in Berlin

Best living place in Berlin for wonderful walking tours!
I found really the best living place in Berlin! 2 min. walking to Checkpoint Charlie, 7 min. to Gendarmenmarkt, 15 min. to Potsdamer Platz....Unter den Linden is also 15 min away! ...and the Axel-Springer-Passage with all the great parties and the jewish museum is next to me....
Wo hat man das sonst in Berlin, dass man die meisten Sehenswürdigkeiten bequem zu Fuss erreichen kann? Ich habe heute wieder einen kleine Runde in Mitte gedreht und bin immer wieder begeistert, in was für einer spannenden Gegend ich wohne.
Meinen Spaziergang beginne ich in der Markgrafenstrasse und laufe zum Checkpoint Charlie zu allen Touristen.
Über die Mauerstrasse am Kommunikationsmuseum und der Nordkoreanischen Botschaft vorbei führt mich mein Weg zu dem neu rekonstruierten von Ziethen-Platz. Die Sonne geniesse ich ein paar Minuten lang auf einer Bank. Herrlich!!!! Der Platz ist wunderbar gelungen....in der Mitte mehrere üppige Blumenrabatten. Am Rand stehen zwei Denkmäler für Generalfeldmarschall Fürst Leopold von Dessau und seinen jüngeren "Kollegen" General der Cavallerie Hans Joachim von Ziethen.
Nach einer kleinen Pause überquere ich die Wilhelmstrasse und laufe an dem neuen "In-Restaurant" Peking-Ente, in dem Barbara Streisand letztens bis in den morgen gefeiert und gegessen hat, die Vossstrasse bis zur Ebertstrasse entlang. Hier finde ich mich wieder in der Touristenschaar wieder.
Den Potsdamer Platz zur Linken lassend, laufe ich an den Landesvertretungen vorbei zum Holocaust-Memorial. Obwohl ich am Anfang nicht sehr begeistert von diesem Platz war, nimmt er mich immer mehr und mehr für sich ein. Gerade im Sonnenlicht und den Tiergarten im Hintergrund hat er etwas spannendes an sich: trotz der unruhigen Aufstellung der Quader ruft der Ort Harmonie hervor.
Einbiegend in die Behrenstrasse stelle ich fest, dass die US-amerikanische Botschaft immer mehr an Gestalt einnimmt. Bald wird sie wohl fertig sein, aber ob sich das Gebäude auch architektonisch an die anliegenden Gebäude anpassen wird ist eine andere Frage. Wir werden sehen.
Neben der amerikanischen Botschaft steht ein Wohnhaus, welches von Frank O. Gehry konzipiert wurde. So spektakulär wie seine Bauten sind (Los Angeles, Walt Disney Hall oder das Guggenheim Museum in Bilbao), so bröckelig sind sie auch. Obwohl das Gebäude wahrlich nicht vor langer Zeit errichtet wurde, musste die Fassade letztens wieder neu gemacht werden. In einigermassen neuem Glanz strahlt nun der Bau wieder und zeigt, dass auch an diesem zentralen Ort ein wenig bürgerliches Leben herrscht. In einer der obersten Etagen steht einsam und allein ein Grill, der darauf wartet von seinem "Herrchen" angezündet zu werden.
Die Behrenstrasse entlang am Adlon, der Russischen Botschaft und ihren Wohnhäusern, vorbei am Grand Hotel biege rechts in die Friedrichstrasse. Gegenüber dem Lafayette schaue ich mir schnell noch die Immobilien-Angebote bei Engel & Völkers an.
Einbiegend in die Jägerstrasse laufe ich am stylischen Quartier 206 mit Dior und Yves Saint Laurent vorbei direkt auf den Gendarmenmarkt und sein Konzerthaus zu. Momentan finden dort die Classic-Open-air statt. Am 10. Juli 2007 wird Roger Cicero – unser deutscher unglücklicher Eurovisions-Held – auftreten! Toi. toi, toi mit dem Wetter!
Obwohl ich ziemlich grossen Appetit auf ein Wiener Schnitzel bei Lutter & Wegner hätte, verkneife ich mir meine Schwäche und laufe an den draussen in der Sonne sitzenden und geniessenden Gästen vorbei.
An der Ecke Leipziger Strasse/ Charlottenstrasse blicke ich kurz zum neu rekonstruierten Tuteur-Haus und spaziere zurück zur Zimmerstrasse.
Ein kleines Highlight ist der wunderschöne Innenhof des Quartiers in der Zimmer-, Charlotten-, Markgrafenstrasse, den man durchkreuzen kann. Aldo Rossi hat diesen bunten Bau, der die Moderne und Klassik vereinigt, als eines seiner letzten Arbeiten konzipiert. Das Quartier wurde 1994 bis 1998 gebaut.
Den Mauerstreifen überquerend laufe ich über die Zimmerstrasse Richtung Markgrafenstrasse direkt auf die Axel-Springer-Passage zu. Erst am 13. Januar 2004 wurde dieser monströse gläserne Bau errichtet. Er ist Ort von vielen grossen internationalen Veranstaltungen und Shows.
Zufrieden und glücklich kehre ich nach diesem 1 Stunde dauernden Spaziergang nach Hause zurück und geniesse noch das herrliche Nachmittagswetter auf meinem Balkon über den Dächern Berlins.