Freitag, 7. Dezember 2007

WineCafé - die Geschäftsidee schlechthin!

Die neu hinzugekommenen osteuropäischen Länder der EU sprühen nur so vor Tatendrang. Besonders auffällig ist dies im gastronomischen Bereich, der zu sozialistischen Zeiten doch recht stiefmütterlich behandelt wurde.
In der ungarischen Hauptstadt Budapest öffnet momentan ein Lokal nach dem anderen.
Zahlreiche Touristenfallen locken den ahnunglosen Budapestbesucher und ziehen einem so das Geld aus der Tasche. Auf der anderen Seite öffnen mehr und mehr auch coffeeshops, cafés, Bars und Restaurants, die jeder anderen westeuropäischen Stadt definitiv Konkurrenz machen.
Eine dieser tollen gastronomischen Geschäftsideen ist das Wine & Coffee House, welches erst im Februar 2007 öffnete und in der Andrássy út schräg gegenüber der Oper gelegen ist.
Morgens ab 7.30 Uhr ist der Laden als Coffeeshop geöffnet und bietet dem Besucher in einer angenehmen stylischen Atmosphäre neben Kaffee auch kleine Snacks. Um die Mittagszeit herum verwandelt sich der Coffeeshop immer mehr in eine Weinbar, in der man bis in die späte Nacht über 50 verschiedene Weine aus aller Welt glasweise trinken kann. Zur Weihnachtszeit werden auch verschiedene Glühweine angeboten, die alle hinter der Bar auf einer Kochplatte in grossen Kochtöpfen zubereitet werden. Besonders lecker und angenehm mild ist der Glühwein mit einer Studentenfuttermischung aus Haselnüssen, Mandeln, Cashewkernen und Rosinen.
Die überaus freundliche Bedienung berät den Gast gerne auch bei der Wahl der Weine.
Insbesondere bei den ungarischen Weinen ist es schwer einen Wein zu finden, der auch den westeuropäischen Geschmacksnerv trifft.

1.
Ungarn, Egri
Rébus Cuvée, 2003
25 % Kékfrankos,
25 % Cabernet Sauvignon,
25 % Cabernet Franc,
25 % Merlot
Dieser leichte Rotwein aus der Gegend Egri stammt von dem Produzenten Thummerer Pincészet.
Farblich geht der Wein ins Schwarzrot mit einem Violettstich.
In der Nase erinnert der Wein witzigerweise an weisse Schokolade und Erdbeeren gewürzt mit schwarzem Pfeffer.
Auf dem Gaumen ist dann der tanninreiche Wein sehr frisch und leicht. Der Alkohol drängt sich jedoch leider manchmal zu sehr in den Vordergrund, so dass die Frucht es etwas schwer hat, zur Geltung zu kommen. Nach mehrmaligen Nachschmecken kam dann auch ein Hauch von Karamell hervor, der wohl jedoch mehr erahnt als geschmeckt werden konnte.
Der Abgang ist dann etwas verhaltener und hinterläßt keinen bleibenden Eindruck.
Und dennoch ist es ein annehmbarer Wein, der tagsüber zu einem Essen getrunken werden kann ohne störend auf die Speisen zu wirken.

2.
Ungarn, Villány
Capella Cuvée, 2003
Cabernet Franc und Cabernet Sauvignon
Der zweite Wein kommt aus einer anderen Region Ungarns, nämlich aus Villány.
Dieser Rotwein ist auch um einiges komplexer als der Vorgänger.
Farblich ist der Wein ebenfalls schwarzrot bis violett.
In der Nase kommen dann aber viel interessantere Noten ins Spiel: Blaubeere, schwarze Johannisbeere, leichte gesüsste Mandeln und spannenderweise auch gebratenes Fleisch (keine Angst, das waren nicht die Küchengerüche! Schon deshalb nicht, weil das Lokal auch keine richtige Küche hat!).
Der Gaumen wurde dann ebenfalls mit den verschiedensten Geschmackstönen aufs Schärfste herausgefordert: Kokos vermixte sich mit Minze, Vanille und Süsskirsche.
Der Abgang war dann zwar wieder nicht sehr in Erinnerung bleibend.
Im Grossen und Ganzen hat dieser Wein jedoch einen besseren Eindruck aufgrund seiner Komplexität hinterlassen.
Einen bleibenden Eindruck hat jedenfalls das WineCafé hinterlassen, das mit seiner freundlichen und attraktiven Bedienung jedem Gast das Gefühl gibt, willkommen zu sein.

The ultimate WineCafé
1061 Budapest
Andrássy 15
Tel. +36-1-3270100

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