Donnerstag, 13. Dezember 2007

Eat Pray Love

EAT PRAY LOVE - dieser Titel eines Buches von Elizabeth Gilbert hörte sich sehr vielversprechend an.
Wenn man die Geschichte einer dreissigjährigen - aus europäischer Sicht klischeehaften - Amerikanerin, die nach einer traumatischen Scheidung auf Selbstfindungskurs durch Italien, Indien und Indonesien tingelt, lesen möchte, dann ist man bei diesem Buch genau richtig.
Besonders typisch amerikanisch ist an diesem Buch, dass alles was die Protagonistin macht, unbedingt extrem sein muss. Ihr sexuelles Leben in New York war extrem, ihre während der Ehediskrepanzen gefundene Religiosität war extrem, ihre Essens-Genusssucht in Italien war extrem, ihre ihr selbst auferlegte sexuelle Enthaltsamkeit war extrem und ihr meditatives Leben in einem indischen Ashram war extrem. Erst in Indonesien fand sie dank des Brasilianers Felipe und des Medizinmannes Ketut nicht nur das Mittelmaß, sondern auch ihr inneres Gleichgewicht wieder.
Das Buch liest sich sehr leicht und flüssig und die Autorin versteht es auch, über sich und ihre Umgebung lachen zu können. Viele Passagen sind einfach amüsant formuliert.
Auf der anderen Seite sind gerade die Abschnitte, in denen Gilbert über ihre religösen Erscheinungen, ihre Yoga-Meditation, ihren Guru Swamiji und ihre Multireligiosität (Christentum, Buddhismus und Hinduismus) berichtet, nicht nach jedem Geschmack.
Wer sich daher en detail für verschiedene Yoga- und Mediations-Praktiken interessiert, wird bei diesem Buch auf seine Kosten kommen. Wer hierfür weniger Interesse hat, kann sich über die lustigen Geschichtchen, die Gilbert bei ihrem enthaltsamen Selbstfindunsjahr passieren, amüsieren.

Elizabeth Gilbert
EAT PRAY LOVE
Bloomsbury Berlin
1. Aufl. 2006
Berlin

Keine Kommentare: