Pünktlich zur Weihnachtszeit präsentierte am Nikolaustag das Magyar Állami Operaház das Ballett A Diótörő (bekannt unter dem Titel Der Nussknacker).
Das Ballett, das insbesondere Kinder mit der Geschichte von E.T.A. Hoffmann in den Bann zieht, verführte den Zuschauer in die weihnachtliche Traumwelt der Tochter Marie, die in ihren Träumen mit ihrem Nussknacker unzählige Abenteuer erlebte. Übergroße Mäuse und Puppen erschienen neben geheimnisvollen Bauchtänzerinnen, feurigen Flamencotänzerinnen, lustigen chinesischen und lebensfrohen russischen Tanzpaaren. Daneben wurden zusammen mit dem Nussknacker, der sich zum weissgekleideten wunderschönen Prinzen verwandelte, Reisen über das Meer vorgenommen.
Schlussendlich endete das wundervolle Märchen damit, dass das Mädchen Marie von ihrer Gouvernante geweckt wird und glückstrahlend ihren kleinen Nussknacker umarmte.
Das Ballett faszinierte den Zuschauer nicht unbedingt mit hervorragenden tänzerischen Leistungen, sondern eher durch die märchenhaften Kulissen. Von allen Seiten hörte man nur ein Ah! und Oh!, wenn sich die Bühne wieder verwandelte.
Im Gegensatz zu den professionellen Tänzerinnen haben die jungen Balletteleven mit hervorragenden Leistungen geglänzt. Eine zahlreiche Schar junger Ballettschüler begeisterte nicht nur aufgrund ihres tänzerischen Könnens, sondern auch wegen ihrer schauspielerischen Fähigkeiten.
Die Leistungen der erwachsenen Tänzer waren leider zum grössten Teil mehr als durchwachsen. Einige Ballerinen hatten definitiv einige Kilos zu viel, sprangen unkoordiniert über die Bühne oder hatten Probleme mit dem Biegen ihrer Oberkörper.
Einzig die Solistin Aleszja Popova faszinierte mit ihren wunderschönen langen Beinen, ihrem grossen Schritt und ihrem leichten Sprung.
Auch wenn vielleicht nicht alles perfekt war, so ist jedoch die Aufführung vom Nussknacker jedem zu empfehlen, der sich in eine kindliche Traumwelt versetzen und dabei aufgrund des fehlenden Schnees in weihnachtliche Stimmung kommen möchte. Hinzu kommt, daß man sich in den majestätischen Logen als Königin fühlen kann und mit einem erhabenen Gefühl und auf Wolken schwebend das Opernhaus verlassen kann. Vielleicht kommt ja in den nächtlichen Träumen der Nussknacker-Prinz vorbei und nimmt einen mit zu Abenteuerreisen?
Magyar Állami Operaház
1061 Budapest, VI.,
Andrássy út 22
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