Der verzweifelte Versuch der Komischen Oper Berlin mit einer zeitgenössischen Opern-/Theateraufführung von Mozarts Zauberflöte das schwindende Publikum zu ködern, ist mehr als kläglich.
Zu Beginn der Oper war das Entsetzen groß, weil zu der Wiederaufnahme des Werkes der Publikumssaal nur zur Hälfte gefüllt war.
Später habe ich dann aber verstanden, weshalb.
Die Inszenierung von Hans Neuenfels war zum grossen Teil geschmacklos, langweilig und ein krampfhafter Versuch eine moderne Inszenierung auf die Beine zu stellen. Stattdessen hatte man das Gefühl, man säße in einem Provinztheater.
Es wird ein überdimensionalgrosser Penis herumgetragen, von dem Tamino träumt und der als Flöte benutzt wird; die Königin der Nacht reisst sich Hand, Haare, Brust und Bein ab, Papageno masturbiert fünf mal am Tag und Pamina gebährt auf der Bühne Sand....und zum Schluss sind alle glücklich und strecken dem Publikum Baguettes und Rotwein entgegen. Als dann "Neger" als stinkend bezeichnet und allemöglichen Klischees über Schwarze dargestellt wurden, hat die Inszenierung die Toleranzgrenze überschritten.
Nichts davon war lustig.
Allein die Qualität des Gesangs und das Orchester versöhnten ein wenig. Man kann zwar nicht behaupten, dass einer der Solisten besonders auffiel. Aber sowohl die drei Damen, Sarastro (von Carsten Stabell gesungen) und die Knaben munterten gesanglich auf. Die Stimme der Königin der Nacht, die von Victoria Joyce gesungen wurde, war zwar nicht ganz nach meinem Geschmack, da sie sehr metallisch klang. Aber das ist wohl Geschmackssache und hat weniger mit der Qualität des Gesangs zu tun. Insbesondere die Arie der Königin der Nacht war sauber und nicht gequält gesungen. Das freute einen doch.
Und schlussendlich sollte erwähnt werden, dass das Gebäude der Komischen Oper innen traumhaft schön ist. Moderne Elemente werden mit dem klassizistischen Stil harmonisch kombiniert. Aber das nur so am Rande.
Zu Beginn der Oper war das Entsetzen groß, weil zu der Wiederaufnahme des Werkes der Publikumssaal nur zur Hälfte gefüllt war.
Später habe ich dann aber verstanden, weshalb.
Die Inszenierung von Hans Neuenfels war zum grossen Teil geschmacklos, langweilig und ein krampfhafter Versuch eine moderne Inszenierung auf die Beine zu stellen. Stattdessen hatte man das Gefühl, man säße in einem Provinztheater.
Es wird ein überdimensionalgrosser Penis herumgetragen, von dem Tamino träumt und der als Flöte benutzt wird; die Königin der Nacht reisst sich Hand, Haare, Brust und Bein ab, Papageno masturbiert fünf mal am Tag und Pamina gebährt auf der Bühne Sand....und zum Schluss sind alle glücklich und strecken dem Publikum Baguettes und Rotwein entgegen. Als dann "Neger" als stinkend bezeichnet und allemöglichen Klischees über Schwarze dargestellt wurden, hat die Inszenierung die Toleranzgrenze überschritten.
Nichts davon war lustig.
Allein die Qualität des Gesangs und das Orchester versöhnten ein wenig. Man kann zwar nicht behaupten, dass einer der Solisten besonders auffiel. Aber sowohl die drei Damen, Sarastro (von Carsten Stabell gesungen) und die Knaben munterten gesanglich auf. Die Stimme der Königin der Nacht, die von Victoria Joyce gesungen wurde, war zwar nicht ganz nach meinem Geschmack, da sie sehr metallisch klang. Aber das ist wohl Geschmackssache und hat weniger mit der Qualität des Gesangs zu tun. Insbesondere die Arie der Königin der Nacht war sauber und nicht gequält gesungen. Das freute einen doch.
Und schlussendlich sollte erwähnt werden, dass das Gebäude der Komischen Oper innen traumhaft schön ist. Moderne Elemente werden mit dem klassizistischen Stil harmonisch kombiniert. Aber das nur so am Rande.
Komische Oper Berlin
Behrenstraße 55-57
10117 Berlin
www.komische-oper-berlin.de
2 Kommentare:
Man möchte ja während des Lesens deiner Kritik schon "Buh" rufen ... grauslig, grauslig - das pseudomoderne Gehabe mit sexuellen Provakationen ist in der Regel billig und abstoßend. Es führt nur dazu, dass sich die Operngänger wieder nach alten, verstaubten Inszenierungen sehnen. Und das ist auch nicht der Königsweg. Lg, Lars.
Richtig! Es gibt aber zum Glück auch zeitgenössische Inszenierungen, die absolut ansprechend sind. Doris Dörrie hat z.B. die Zauberflöte in der Staatsoper Unter den Linden sehr unterhaltsam und spannend inszeniert.
Den Drang zu alten "verstaubten" pompösen Inszenierungen ist jedenfalls beim Publikum bemerkbar. Wenige wollen nur noch die "simple" schwarze oder weisse Bühne sehen, auf der die Künstler mehr oder weniger verständlich agieren. Der Bedarf an "Schönem" und dem Geiste leicht Zugänglichen wird um so grösser, je mehr man das nicht von zu Hause kennt....
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