Freitag, 14. September 2007

Namibia und die Slowakei in Berlin

Ein herrlicher Abend!
Ich war bei einer Vernissage eingeladen und bin bei einer zweiten gelandet.
Die Galerie anyway in der Boxhagener Str. 35 in Berlin lud heute zur Vernissage ein. Ausgestellt wurden Drucke des namibischen Künstlers Alpheus MVULA. Ein kleines, hartnäckiges Grüppchen fand sich ein, um sich afrikanische farbenfrohe Kunst anzuschauen. Etwas schade fand ich, dass die Werke einfach so an die Wand gepappt wurden. Die Drucke waren zwar sehr ansprechend, allerdings fand ich schlussendlich den Preis für an die Wand gesteckte Drucke etwas happig. Man konnte für bescheidene 350 € eine Werk erwerben, die meisten Preise bewegten sich dann doch zwischen 850 und 1.000 €. Da dann auch noch die Getränke - wie mittlerweile bei vielen Vernissagen üblich - nur gegen Bares zu haben waren, bin ich schnell weitergezogen.
Auf dem Weg nach Hause kam ich dann bei dem Slowakischen Institut in der Zimmerstraße 27 vorbei. Eine grosse Menschenansammlung machte mich neugierig.
Das gesamte Institut quoll von Besuchern über, die den Worten des Botschafter der Slowakischen Republik Ivan Korčok, lauschten, der die Ausstellung "Die Stadt namens Brezalauspurc" eröffnete. Ausgestellt werden bis zum 16. November 2007 alte Kupferstiche, die die Stadt Pressburg zu allen möglichen Ereignissen zeigen.
Nach einer spannenden multimedialenen Präsentation der Stadt Bratislava durch den Oberbürgermeister der Stadt Andrej Ďurkovský, brachte die Jazzband Traditional Club Bratislava dann den Saal zum Beben. Das flotte Sextett, dass hauptsächlich aus älteren Herren bestand, die grandios klassischen Jazz à la Dean Martin und Louis Armstrong spielten, begeisterte das Publikum. Nicht nur die vom nahegelegenen regionalen CDU-Parteitag dazugestossenen Besucher, sondern auch anderweitige lokale Prominenz wippte mal mit den Füßen, mal mit den Händen und Hüften fleissig zu der mitreissenden Musik mit.
Einen herrlichen Abschluss fand die Veranstaltung dann im Hof des Slowakischen Instituts, wo neben heissen Suppen, einer Art warmen Nudelsalat und Törtchen auch slowakischer Wein angeboten wurde.
Ausgeschenkt wurde als Rotwein der typische Frankovka modrá aus dem "Malokarpatská vinohradnícka oblasť" aus dem Jahr 2006 (habe leider nicht herausfinden können, wer der Produzent war): knochentrocken, aber nichtsdestotrotz mit einer sehr fruchtigen Note. Unerwarteterweise auch ein sehr langer Abgang. Obwohl die vorhandene Säure die geschmackliche Harmonie ein wenig aus der Balance brachte, war es ein annehmbarer Wein, der seinen Zweck erfüllte und die zahlreichen Gäste dazu brachte, in vertieften Gesprächen den Spätsommerabend zu geniessen.

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