Donnerstag, 12. Februar 2009

Weinrallye # 20 - Wein zum Sushi, aber tiefrot und beerig!

Nichts ist unmöglich.
Diese Weinrallye ist definitiv nach meinem extrovertierten (Wein-Fisch-)Geschmack!
Die Regel, dass Fisch nur mit trockenem Weißwein genossen werden soll, darf getrost aufgehoben werden.
Genauso wie die Regel, dass zu asiatischem Essen nur Riesling wie die Faust aufs Auge passt.

Mit der Weinrallye # 20, die von dem blog Hausmannskost zu dem Thema

Wein zum Fisch, aber nicht weiß und trocken

ausgerufen wurde, will ich mit diesen dämlichen Vorurteilen aufräumen.
Auf den Tisch kommt bei mir nämlich zum japanischen Sushi nur ein tiefroter Cabernet Sauvignon! Und das schon immer!
Bevorzugt Kalifornischer, heute aber auch mal ein Südafrikanischer.
Damit sind dann wohl alle Tabu's gebrochen.

1. USA
Kalifornien, Mendocino County
Bonterra Vineyards
Cabernet Sauvignon
2005, 13,5 % vol.

Auch die USA ist vom Trend des biologischen Weins erfasst worden.
Jedenfalls wirbt Bonterra Vineyards mit "organically grown grapes".Der Cabernet Sauvignon ist von tiefer schwarzroter Färbung.
In der Nase sind reife Waldbeeren, Minze und Jam zu erkennen.
Am Gaumen kommen noch Kirsch- und Veilchenaromen und Blaubeeren mit einer Vanillenote hinzu, die auf einen Barriqueausbau hindeutet. Von den auf dem Etikett angepriesenen Tanninen ist allerdings wenig zu ertasten.
Der Abgang ist angenehm harmonisch, allerdings weniger komplex. Er ist eher wie ein definitiver Schlussstrich unter einen Schluck Cab Sauv. Auch nicht schlecht.

Und nun zum zweiten Wein:

2. Südafrika
Stellenbosch
Muratie Wine estate
Cabernet Sauvignon
2005, 15 % vol.

Dem aufmerksamen blog-Leser wird noch in Erinnerung sein, dass bei einer der zahlreichen Weinrallye's schon mal ein Muratie Wein besprochen wurde. Damals ging es allerdings um Bordeaux Blends outside Bordeaux und den Ansela van de Caab von Muratie Wine estate.
Diesmal geht es um was anderes, nämlich um eine singuläre Traube, nämlich den Cabernet Sauvignon aus dem 2005er Jahrgang.
Auch dieser Wein überzeugt und hat wie sein amerikanischer Kollege eine tiefrotschwarze Färbung, so dass beide gefüllte Gläser farblich kaum zu unterscheiden sind.
In der Nase verströmt er das Beeren-, Minze- und Veilchenaroma wie der kalifornische Cabernet Sauvignon. Die versprochenen Zedernholz- und Zigarrenboxaromen haben sich allerdings wohl verflüchtigt. Jedenfalls sind sie nicht erkennbar.
Am Gaumen ist er dann eine fruchtige Wucht mit Vanille- und Holzaromen. Leichte Säure mildert angenehm die Mächtigkeit der Frucht. Die Tannine sind hier definitiv stärker vertreten als beim kalifornischen Bonterra.
Der Abgang ist geschmeidig, lang und gleitet die Kehle wie Öl herunter. Sehr Schön.


3. Passt das nu' zusammen?
Ja, diese Fruchtbomben passen tatsächlich hervorragend zum kühlen und vornehmen Sushi - garniert mit ganz viel Ingwer und Wasabi.
Gerade diese Kombination von scharfer Wasabi-Soyasauce mit "hineingetunktem" Reis-Rohfisch in Algen umhüllt, ergänzt sich zum Cabernet Sauvignon grandios - egal, ob die Flasche nun aus Südafrika oder den USA kommt. Sämtliche Geschmacksnerven werden angesprochen: süss, sauer, salzig, scharf, mild....und das auch noch alles zusammen - quasi eine Geschmacksexplosion.
Viva la Fisch- und Wein- Revolución!

1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Ein Cabernet Sauvignon zum Sushi kann ich mir gut vorstellen. Gut, dass es in der USA auch Biowein gibt, da werde ich mich mal umschauen.