Die Wettbewerbssektion überrascht bei der diesjährigen Berlinale durch ein vielfältiges Programm. Von Kommerz bis Phantasy ist alles vertreten.
Zu der letzteren Gruppe gehört der Film des britischen Regisseurs Peter Strickland, der die Geschichte einer jungen Frau in den Karpaten drehte.
Katalin Varga (von Hilda Péter eindrucksvoll gespielt) wurde von ihrem Mann aus dem Haus geworfen, nachdem er durch Dorfklatsch erfuhr, dass Katalins Sohn Orbán nicht auch sein Sohn ist.
Katalin packt daraufhin ihre Sachen und zieht mit ihrem Sohn - zunächst auf einem Pferdekarren, später zu Fuss, aber mit einem Handy ausgerüstet - auf einen Rachefeldzug gegen die zwei Männer, die sie vor Jahren vergewaltigt hatten.
Der eine verliert dabei durch ihre Hand sein Leben. Der zweite ist nahe dran.
Der Film lebt von den märchenhaften und manchmal auch grausamen Landschaftsbildern. Stilleben gleich stehen Sohn und Mutter in den Karpaten und schauen in die Ferne. In eine Ferne, in der blutige Rachefeldzüge und Fehden mitunter das Leben bestimmen können.
Oder Katalin, die zupackende Landfrau in klobigen Schaftstielen, öffnet ihr Haar, strotzt vor Erotik und bezirzt ihren Vergewaltiger in der Landgaststätte.
Erschreckend ist an diesem Film, dass man am Ende eine gewisse Sympathie für den zweiten Vergewaltiger Antal Borlan (von Tibor Pálffy charakterstark gespielt) empfindet, der mit einer Axt - es könnten ja Bären im Wald sein - hinter seinem weggelaufenen Sohn in den Wald rennt, zum dem er eine fast väterliche Liebe entwickelt hat.
Ein seltsamer Film, den man als Westeuropäer nicht ganz durchdringen kann. Jedenfalls ist einem diese Rachegesellschaft höchstens aus Gerichtsprozessen bekannt oder aus journalistischen Reportagen, in denen man von einer europäischen grausamen Welt erfährt, die einen nicht weiter berührt, da sie sich nicht in dem eigenen Bewegungskreis befindet.
Aber gerade deswegen ist der Film auch so grandios. Musik, Landschaft und Geschichte scheinen aus einem bösen Märchen zu stammen. Ein Märchen, dass nicht von einem Happy End lebt. Einen Preis hätte dieser Film verdient - auch wenn der Film bei dieser Berlinale leer ausging.
Aber vielleicht hat man ja das Vergnügen Tibor Pálffy und Hilda Péter bald in einem anderen Film zu sehen?
Zu der letzteren Gruppe gehört der Film des britischen Regisseurs Peter Strickland, der die Geschichte einer jungen Frau in den Karpaten drehte.
Katalin Varga (von Hilda Péter eindrucksvoll gespielt) wurde von ihrem Mann aus dem Haus geworfen, nachdem er durch Dorfklatsch erfuhr, dass Katalins Sohn Orbán nicht auch sein Sohn ist.
Katalin packt daraufhin ihre Sachen und zieht mit ihrem Sohn - zunächst auf einem Pferdekarren, später zu Fuss, aber mit einem Handy ausgerüstet - auf einen Rachefeldzug gegen die zwei Männer, die sie vor Jahren vergewaltigt hatten.
Der eine verliert dabei durch ihre Hand sein Leben. Der zweite ist nahe dran.
Der Film lebt von den märchenhaften und manchmal auch grausamen Landschaftsbildern. Stilleben gleich stehen Sohn und Mutter in den Karpaten und schauen in die Ferne. In eine Ferne, in der blutige Rachefeldzüge und Fehden mitunter das Leben bestimmen können.
Oder Katalin, die zupackende Landfrau in klobigen Schaftstielen, öffnet ihr Haar, strotzt vor Erotik und bezirzt ihren Vergewaltiger in der Landgaststätte.
Erschreckend ist an diesem Film, dass man am Ende eine gewisse Sympathie für den zweiten Vergewaltiger Antal Borlan (von Tibor Pálffy charakterstark gespielt) empfindet, der mit einer Axt - es könnten ja Bären im Wald sein - hinter seinem weggelaufenen Sohn in den Wald rennt, zum dem er eine fast väterliche Liebe entwickelt hat.
Ein seltsamer Film, den man als Westeuropäer nicht ganz durchdringen kann. Jedenfalls ist einem diese Rachegesellschaft höchstens aus Gerichtsprozessen bekannt oder aus journalistischen Reportagen, in denen man von einer europäischen grausamen Welt erfährt, die einen nicht weiter berührt, da sie sich nicht in dem eigenen Bewegungskreis befindet.
Aber gerade deswegen ist der Film auch so grandios. Musik, Landschaft und Geschichte scheinen aus einem bösen Märchen zu stammen. Ein Märchen, dass nicht von einem Happy End lebt. Einen Preis hätte dieser Film verdient - auch wenn der Film bei dieser Berlinale leer ausging.
Aber vielleicht hat man ja das Vergnügen Tibor Pálffy und Hilda Péter bald in einem anderen Film zu sehen?
Katalin Varga
Rumänien, Großbritannien, Ungarn
2008, 84 min
Regie: Peter Strickland
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