Schon die ersten Seiten über die Geschichte des ukrainischen Traktors und die Liebesverwicklungen eines Exilukrainers in Grossbritannien ziehen einen belustigt in den Bann. Eine Story über einen alten Mann, der den blonden und gut gebauten Reizen einer Ukrainerin liebestoll verfällt und dabei vollkommen immun gegen die vernünftigen Ratschläge seiner erwachsenen Töchter und seiner Umgebung ist, zieht wohl nicht nur in der regelmässig donnerstags erscheinenden bunt bebilderten Klatschpresse die Leser magnetisch an.
Dieses Buch ist jedoch weit mehr als nur die komische Geschichte eines Witwers, der kaum noch für sich selbst sorgen kann, aber unbedingt mit einer berechnenden und kaltherzigen jungen Blondine "aus Mitleid" eine neue Familie gründen will. Man erfährt auch nebenbei viel über das schwere Schicksal von Exilukrainern in Grossbritannien, die Geschichte der Traktoren in der Ukraine und das schizophrene Leben der zweiten Generation der Flüchtlinge fern der Heimat der Eltern.
Nach den ersten 50 Seiten fängt das Buch aber leider an langatmig zu werden. Gerade die zuerst witzigen historischen und technischen Hintergründe zu Traktoren werden mit der Zeit langweilig und man überliest gerne den einen oder anderen Absatz. Eine Pointe und eine kürzere Fassung hätten dem Buch ein wenig mehr Pfiff gegeben. So plätschert die Geschichte nur so vor sich hin. Der Verlauf der Geschichte und dessen Ende ist schnell vorhersehbar.
Und dennoch ist das Buch lesenswert. Es stellt klar und herrlich ironisch die Sehnsucht älterer Menschen nach ein wenig menschlicher Wärme, d.h. nach sexueller Bestätigung dar - ohne sich darüber lustig zu machen. Denn eines wird schlussendlich klar. Egal, in welchem Alter man sich verliebt, man benimmt sich in diesem rosaroten und fluffigen Zustand irrational, blind und ist bereit für die Liebe alles zu tun.
Marina Lewycka
Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
Titel der englischen Originalausgabe: A Short History of Tractors in Ukrainian
Vikin, London 2005
deutsche Erstausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München,
Oktober 2006
Dieses Buch ist jedoch weit mehr als nur die komische Geschichte eines Witwers, der kaum noch für sich selbst sorgen kann, aber unbedingt mit einer berechnenden und kaltherzigen jungen Blondine "aus Mitleid" eine neue Familie gründen will. Man erfährt auch nebenbei viel über das schwere Schicksal von Exilukrainern in Grossbritannien, die Geschichte der Traktoren in der Ukraine und das schizophrene Leben der zweiten Generation der Flüchtlinge fern der Heimat der Eltern.
Nach den ersten 50 Seiten fängt das Buch aber leider an langatmig zu werden. Gerade die zuerst witzigen historischen und technischen Hintergründe zu Traktoren werden mit der Zeit langweilig und man überliest gerne den einen oder anderen Absatz. Eine Pointe und eine kürzere Fassung hätten dem Buch ein wenig mehr Pfiff gegeben. So plätschert die Geschichte nur so vor sich hin. Der Verlauf der Geschichte und dessen Ende ist schnell vorhersehbar.
Und dennoch ist das Buch lesenswert. Es stellt klar und herrlich ironisch die Sehnsucht älterer Menschen nach ein wenig menschlicher Wärme, d.h. nach sexueller Bestätigung dar - ohne sich darüber lustig zu machen. Denn eines wird schlussendlich klar. Egal, in welchem Alter man sich verliebt, man benimmt sich in diesem rosaroten und fluffigen Zustand irrational, blind und ist bereit für die Liebe alles zu tun.
Marina Lewycka
Kurze Geschichte des Traktors auf Ukrainisch
Titel der englischen Originalausgabe: A Short History of Tractors in Ukrainian
Vikin, London 2005
deutsche Erstausgabe: Deutscher Taschenbuch Verlag GmbH & Co. KG, München,
Oktober 2006
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