Mittwoch, 26. März 2008

Die drei Evangelisten und Vargas griechische Tote

Kriminalgeschichten sind eine wunderbare Art sich zu unterhalten.
Mal sind es trivialere Geschichten, die oftmals den Urlaubsleser in mysteriöse und mordsmässige Verwicklungen entführen. Mal ist es auch anspruchsvollere Literatur, die den Leser bis zum Schluss in Spannung hält und den wahren Täter erst auf den letzten Seiten offenbart.
Zu dem Genre der anspruchsvolleren Kriminalliteratur gehören die Krimis der französischen Autorin Fred Vargas.
Zum Schreiben kam Vargas, die eigentliche Frédérique Audoin-Rouzeau heisst und in Paris geboren ist, erst über den beruflichen Schlenker in die archäologische Welt. Als Historikerin und Archäologin erwarb sie sich das Wissen, das sie nun fundiert in ihren Krimis verarbeitet.
Aus der Reihe um die drei Evangelisten ist Die schöne Diva von Saint-Jacques (Originaltitel: Debout les morts) als erstes Buch 1995 in Frankreich erschienen.
Drei Historiker und ein "Ex-Bulle" leben in einer Wohngemeinschaft zusammen und geraten dabei durch Zufall in eine Mordgeschichte um ihre griechische Nachbarin, die in der Vergangenheit als Opernsängerin große Erfolge feierte. Mit mehr oder auch weniger Feingefühl finden sie gemeinsam mit Hilfe einer Buche den wahren Mörder und überführen ihn.
Die Geschichte hört sich simpel und platt an. Durch die erzählerischen Ausflüge in die Historie um den ersten und zweiten Weltkrieg herum wird der Krimi nicht nur zu einer kleinen Lehrstunde, sondern ist auch noch spannend zu lesen. Alleine die drei Historiker Marc, Lucien und Mathias auseinanderzuhalten fiel einem manchesmal schwer, da trotz der äusserlichen Unterschiedlichkeiten die drei "Evangelisten" sich vom Charakter ähneln. Aber dieser Eindruck kann sich eventuell legen, wenn man in den folgenden Büchern der Reihe mit den Personen vertrauter wird.
Übrigens, den wahren Mörder errät man nicht schon auf den ersten Seiten!

Fred Vargas
Die schöne Diva von Saint-Jacques
Originaltitel: Debout les morts
Aus dem Französischen von Tobias Scheffel
Aufbauverlag, Berlin
25. Aufl. 2007

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