Dienstag, 10. Juli 2007

Gao Xingjian

Das Buch des Literaturnobelpreisträgers Gao Xingjian "Das Buch eines einsamen Menschen" führt den europäischen Leser in die chinesische kommunistische Welt.
Obwohl die kommunistische politische Anschauung sämtliche Sexualität unterdrücken und nur zu Fortpflanzungszwecken nutzen wollte, ist es dem "Helden" in dem halb biographischen, halb erfundenen Roman nicht gelungen, seine Begierden und Leidenschaften zu verstecken.
Der Erzähler kommt nicht umhin, sich einzugestehen, dass sowohl junge Frauen und Mädchen auf dem Lande, im Umerziehungslager und in der Universiät in Peking bei ihm erotische Gefühle auslösen. Die zum Teil an Vergewaltigungsszenen erinnernden Passagen verdeutlichen, in welchem Maße ein diktatorisches System Menschen zu Tieren macht. Der Erzähler kann sich auch nach seiner Flucht aus China von seiner inneren Unruhe nicht befreien. Der Wunsch nach einem ruhigen bürgerlichen Leben wird immer wieder jäh durch die Gier nach immer wieder neu erwachender Sexualität und Neugier auf Frauen durchbrochen.

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