Sonntag, 27. Januar 2008

Marepe

Während die meisten neugierigen Kulturbeflissenen gestern abend im Rahmen der Langen Nacht der Museen in Berlin die großen staatlichen Museen stürmten, ist eine andere kleinere Schar Begeisteter in den kleinen privaten Galerien unterwegs gewesen.
Die Galerie Max Hetzler lud zu einer Vernissage in ihre kleinen, aber sehr schönen Räumen in der Zimmerstraße und präsentierte die neuen Arbeiten des brasilianischen Künstlers Marepe.
Gezeigt wurden insgesamt 10 Werke, die alle in ihrer Art unterschiedlich sind. Neben Kugeln aus Stahlwolle, Holztisch- und Holzstuhlkonstruktionen, Seilen, Kollagen und Aluminiumfiguren wurden auch Fotografien ausgestellt.
Die zwei Fotoreihen, die jeweils aus 12 und 20 Fotos bestehen, zeigen Situationen in einer brasilianischen Straßenbar, in der sich hauptsächlich Kinder, Jugendliche und junge Leute aufhalten und trinken. Man könnte fast meinen, sie trinken Bier...aber nein, laut Marepe wird ein beliebtes Erfrischungsgetränk zu sich genommen, das nur in Bierflaschen und -dosen ähnliche Gefäße umgefüllt wurden, damit die Kinder das Gefühl haben wie die Erwachsenen zu sein. Auch eine Erziehungsmethode. Titel der Fotografien ist Festival de Tubaina.
Eine Collage von Marepe hätte nicht passender zum Inkrafttreten des Nichtraucherschutzgesetzes Anfang des Jahres sein können: Leere brasilianische Zigarettenschachteln aneinandergereiht zeigen Bilder von Menschen, die durch den Genuss von Zigaretten krank und behindert geworden sind. Die Fotos sind ziemlich drastisch und schrecklich und können in keinster Weise mit den harmlosen Warnungen, die auf deutschen Zigarettenschachteln stehen, verglichen werden.
Noch bis zum 1. März 2008 kann man die brasilianische Kunst von Marepe in der Galerie betrachten und bei Bedarf - wer Platz, Geld und Interesse hat - auch erwerben.

Galerie Max Hetzler
Zimmerstr. 90/91
10117 Berlin
www.maxhetzler.com

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