- bei der Preview Berlin im Hangar II, in dem nun geschlossenen Flughafen Tempelhof,
- bei Jeff Koons in der Galerie Max Hetzler oder
- in der Temporären Kunsthalle am Schlossplatz - genannt "The Cube" oder "Die Wolke" -
Bei der letzteren Eröffnung in Gerwald Rockenschaub's "Wolke" konnte man ganz unkompliziert neben den Sponsoren, Förderern, Organisatoren, prominenten Gästen auch den Berliner Bürgermeister, Mr. "Big" Wowereit begrüssen. Nach ordnungsgemässer Unterschriftleistung erhielt er bei der Feierlichkeit symbolisch den Schlüssel zur Halle. Und das, obwohl er gar nicht Hausherr der Halle ist.
Auch wenn die zentral - quasi auf der Museumsinsel - gelegene Halle nur zwei Jahre an diesem Ort bestehen soll, ist aber schon jetzt klar, dass an dieser Stelle ein riesengrosse Loch gerissen wird, wenn die Halle erst wieder abgebaut wird, um dem "Schloss" zu weichen.
Die historische und klassizistische Kulisse des Schlossplatzes mit der Museumslandschaft lechzt förmlich nach Gegenwart und Zukunft in Form von Kunst junger Gegenwartskünstler und architektonisch moderner i-Tüpfelchen. Die Kunsthalle kann diesen Bedarf zwar nicht ausreichend stillen, aber gibt schon mal einen Vorgeschmack auf das, was hier einmal sein könnte.
Den ersten mutigen Schritt hat zusammen mit der Kunsthalle die Südafrikanerin Candice Breitz mit ihren drei Installationen gewagt.
Sie präsentiert drei aufwendige Videoinstallationen, die den "Musik-Fan" als solchen voll und ganz beleuchten.
Die Installation "Working Class Hero (A Portrait of John Lennon), 2006" zeigt auf 25 Bildschirmen die Gesichter von John Lennons Fans, die alle gleichzeitig, und doch jeder für sich alleine, John Lennons Musik 40 Minuten lang singen. Die gnadenlose Beleuchtung und die "Normalheit" der gefilmten Gesichter zeigt das Innerste dieser Menschen, die sich mit Haut und Haaren für John Lennons Musik begeisterten.
Die Installation "Queen (A Portrait of Madonna), 2005" zeigt auf 30 TV-Bildschirmen die Gesichter von den verschiedensten Madonna-Fans, die 74 Minuten lang ihre Songs singen und in Gedanken dabei zu der Musik tanzen. Im Vergleich zur John Lennon-Installation erschienen diese Fans jedoch in ihrer Extrovertiertheit fast normal. Die MTV-Musikvideo-Filmung der Gesichter begeisterte die Kunsthalle-Besucher, die sich zum Teil die gesamte "Albumzeit" vor die Bildschirme hinsetzten und enthusiastisch den "Fans" zuschauten und sich nicht scheuten, in der lockeren Vernissage-Stimmung mitzusingen.
Am schrägsten sind die Fans von Michael Jackson in der dritten Installatioan "King (A Portrait of Michael Jackson), 2005". Auf 16 Bildschirmen singen und tanzen die z.T. verkleideten Fans 42 Minuten lang zu Jacksons Alben. Die einen identifizierten sich innerlich und äusserlich vollständig mit Michael Jackson, die anderen trauen sich nicht, ihre Begeisterung nach Aussen zu transportieren und singen nur bewegungslos die Lieder mit. Ihren Augen, die fast wie verrückt glühen, sieht man aber ihre Vernarrtheit in Michael Jackson's Musik an. Unglaublich, was Musik und Verliebtheit aus Menschen machen kann.
Noch bis zum 27.11.2008 kann man diese schrägen Vögel in der Kunsthalle optisch und akustisch geniessen.
Temporäre Kunsthalle Berlin
Candice Breitz / Inner + Outer Space
Schlossplatz,
Berlin-Mitte
Auch wenn die zentral - quasi auf der Museumsinsel - gelegene Halle nur zwei Jahre an diesem Ort bestehen soll, ist aber schon jetzt klar, dass an dieser Stelle ein riesengrosse Loch gerissen wird, wenn die Halle erst wieder abgebaut wird, um dem "Schloss" zu weichen.
Die historische und klassizistische Kulisse des Schlossplatzes mit der Museumslandschaft lechzt förmlich nach Gegenwart und Zukunft in Form von Kunst junger Gegenwartskünstler und architektonisch moderner i-Tüpfelchen. Die Kunsthalle kann diesen Bedarf zwar nicht ausreichend stillen, aber gibt schon mal einen Vorgeschmack auf das, was hier einmal sein könnte.
Den ersten mutigen Schritt hat zusammen mit der Kunsthalle die Südafrikanerin Candice Breitz mit ihren drei Installationen gewagt.
Sie präsentiert drei aufwendige Videoinstallationen, die den "Musik-Fan" als solchen voll und ganz beleuchten.
Die Installation "Working Class Hero (A Portrait of John Lennon), 2006" zeigt auf 25 Bildschirmen die Gesichter von John Lennons Fans, die alle gleichzeitig, und doch jeder für sich alleine, John Lennons Musik 40 Minuten lang singen. Die gnadenlose Beleuchtung und die "Normalheit" der gefilmten Gesichter zeigt das Innerste dieser Menschen, die sich mit Haut und Haaren für John Lennons Musik begeisterten.
Die Installation "Queen (A Portrait of Madonna), 2005" zeigt auf 30 TV-Bildschirmen die Gesichter von den verschiedensten Madonna-Fans, die 74 Minuten lang ihre Songs singen und in Gedanken dabei zu der Musik tanzen. Im Vergleich zur John Lennon-Installation erschienen diese Fans jedoch in ihrer Extrovertiertheit fast normal. Die MTV-Musikvideo-Filmung der Gesichter begeisterte die Kunsthalle-Besucher, die sich zum Teil die gesamte "Albumzeit" vor die Bildschirme hinsetzten und enthusiastisch den "Fans" zuschauten und sich nicht scheuten, in der lockeren Vernissage-Stimmung mitzusingen.
Am schrägsten sind die Fans von Michael Jackson in der dritten Installatioan "King (A Portrait of Michael Jackson), 2005". Auf 16 Bildschirmen singen und tanzen die z.T. verkleideten Fans 42 Minuten lang zu Jacksons Alben. Die einen identifizierten sich innerlich und äusserlich vollständig mit Michael Jackson, die anderen trauen sich nicht, ihre Begeisterung nach Aussen zu transportieren und singen nur bewegungslos die Lieder mit. Ihren Augen, die fast wie verrückt glühen, sieht man aber ihre Vernarrtheit in Michael Jackson's Musik an. Unglaublich, was Musik und Verliebtheit aus Menschen machen kann.
Noch bis zum 27.11.2008 kann man diese schrägen Vögel in der Kunsthalle optisch und akustisch geniessen.
Temporäre Kunsthalle Berlin
Candice Breitz / Inner + Outer Space
Schlossplatz,
Berlin-Mitte
2 Kommentare:
I have seen Candice's work about John lennon at White Cube inlondon last year and I must say, it was quite impressive!
Die gestochene Schärfe der Screens, die Nähe zum Objekt/Gesicht, die offensichtliche Unbeobachtetheit – umwerfend!
Ich hoffe, es hat Dir gefallen!
Ich ziehe übrigens Ende nächsten jahres nach Msokau um.
Da gibt's auch ne MENGE Galerien und Museen!
;)
Es hat mir unglaublich gut gefallen, obwohl man sagen muss, dass eine intensive Auseinandersetzung notwendig war, um schlussendlich in den vollen Genuss zu kommen.
Spannend, spannend, spannend. Und nach Moskau komme ich sicherlich auch mal wieder... ;-)
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