Montag, 13. Oktober 2008

Top Secret sollte auch Top Secret bleiben - oder wie ein 4 Sterne-Hotel als 5 Sterne-Hotel verkauft wird

London Heathrow airport. Dieser Flughafen ist ein riesiger menschlicher Umschlagplatz.
Und hin und wieder bleibt man entweder gezwungen oder auch freiwillig am oder in der Nähe des Flughafens, um ein paar Stunden Schlaf zu bekommen, bevor man weiterreist.
Allerdings ist dies meist keine kostengünstige Angelegenheit, wenn man nicht gerade die Wartesessel im Airportbereich als Übernachtungsmöglichkeit in die Überlegungen miteinschließt.
Die Internetseite des Flughafens Heathrow ist bei der Hotelsuche eine grosse Hilfe. Die Seite listet eine grosse Zahl von Hotels auf. Ganz einfach kann daher von der Internetseite ein passendes Hotelzimmer buchen.
Eine praktische und bequeme Sache.
Und wenn man wagemutig ist, dann geht man auch auf das angeblich unschlagbare Angebot "Top secret hotel" ein, bei dem man bis zum Abschluss der Buchung nicht erfährt, in welchem Hotel man tatsächlich übernachtet. Allein die Sternekategorie mit einer allgemeinen Beschreibung des Hotels wird vorerst mitgeteilt.
Im vorliegenden Fall sollte es sich sowohl laut Internetseite als auch entsprechend der Buchungsbestätigung um ein luxuriöses 5-Sterne Hotel handeln.
Es war das Hotel Radisson Edwardian, welches in der Nähe vom Terminal 3 liegt.
Vom Terminal 5 muss man einen Shuttle nehmen, der one-way 4 £ kostet. Obwohl das Hotel direkt am Flughafen liegt, braucht der Shuttle fast eine halbe Stunde. Also ist in jedem Fall eine entsprechende An- und Abreisezeit bei der Reiseplanung zu berücksichtigen.
Schon beim Einchecken im Hotel wird klar, dass es sich definitiv nicht um ein 5-Sterne Hotel handeln kann, was auch bei einem späteren Blick auf die "Facts" der Hotelseite bestätigt wird. Tatsächlich handelt es sich um bescheidene 4 Sterne. Da fragt es sich, ob Radisson auf derartige Aussagen angewiesen ist.
Beim Einchecken wurde einem dann auch weder das Gepäck abgenommen noch gar ins Zimmer getragen. Auch die überreichte Schlüsselkarte öffnete nicht die Zimmertür. Bis jemand einen Ersatzschlüssel brachte, dauerte es eine Viertelstunde. Eine aufschlussreiche Zeit, die man samt Gepäck auf dem Flur verbringen durfte.
Der zweite Schreck folgte beim Betreten des Zimmers im Erdgeschoss. Die Fenster im Zimmer waren mit schwarzer Folie verklebt und liessen sich nicht öffnen. Die Einrichtung des Zimmers hatte jedenfalls auch schon bessere Zeiten erlebt. Weder ein Fön, Körperlotion noch andere kleine Annehmlichkeiten waren im Bad und im Zimmer zu finden.
Das einzig bemerkenswerte an diesem Zimmer waren die antiken Schränke, die aufgrund der Verzierung das Highlight und tatsächlich auch sehr schön waren.
Allerdings hilft dies nicht über die entstandene Enttäuschung hinweg.
Auf eine entsprechende Rückfrage und Beschwerde per email sowohl beim Hotel selber als auch bei der Hotelbuchungsseite des baa Heathrow kam weder ein Kommentar noch eine Entschuldigung.
Muss man dazu noch etwas sagen?

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