Montag, 29. September 2008

Drei Schweden im Admiralspalast

Wer sich für schwedische Rock- und Popmusik interessierte, war am Marathon- und Wahlsonntag, den 28. September 2008, im Admiralspalast richtig.
Drei schwedische Bands heizten mehr oder weniger dem begeisterungsfähigen kleinen Publikum ein.
Die erste Band hatte noch grosse Mühe die hauptsächlich jungen Besucher zu packen.
Bei der härteren und "finstereren" Musik von Markovic aus Göteborg zogen es daher viele vor, im Foyer des Admiralspalasts lieber noch ein Bierchen oder ein Gläschen Wein zu trinken.
Die zweite Ein-Mann-Band, die aus dem attraktiven, jungen, gutgebauten und mit einer rauchigen Stimme gesegneten Tingsek bestand, der mal auf seiner im 70er Stil bemalten Gitarre oder mal am Keybord Songs zum Besten gab, faszinierte durch seine musikalische Leichtigkeit und gleichzeitige Leidenschaftlichkeit. Nach eigener Aussage ist Tingsek dafür dankbar, dass er in seinem Leben das machen darf, was er am liebsten macht: nämlich Musik. Das fiele ihm besonders dann auf, wenn er um 6 Uhr morgens Menschen zur Arbeit gehen sieht. Diese Leidenschaft merkt man ihm jede Sekunde an! Die Schar seiner Begeisterten wuchs daher mit jedem Lied, so dass man zum Schluss ausreichend angeheizt dem Höhepunkt des Konzerts entgegenfiebern konnte.
Mit dem Betreten der Bühne, versprühte nämlich Kristoffer Ragnstam mit seinen Bandkollegen ein musikalisches Feuerwerk. Der rockig-poppig-soulige Touch Kristoffers Musik war mitreissend. Und obwohl viele Elemente der Musik an die 80er erinnerte, lebten sie von der Gegenwart und kamen jung und frisch 'rüber. Daran haben sicherlich die lustigen und vollkommen unterschiedlichen Bandmitglieder nicht unerheblich schuld. Der eine sieht aus wie der WG-Mitbewohner aus dem Film Notting Hill, der andere wie ein flippiger Jura-Student mit einer dicken Hornbrille, die immer von der Nase rutscht, der Dritte hat einen Schnauzer und wuschelige Haare, der Vierte sieht aus wie ein im Freizeitlook befindlicher BWL-Student....naja, und der leader...ist wohl der normalste unter allen.
Insgesamt war das Konzert ein wunderbarer, erholsamer kleiner Einblick in Schwedens Pop- und Rockmusik.
Jedenfalls tut es gut, neue musikalische Richtungen und Stimmen jenseits von Konzern-Musikkanälen zu hören.
Schweden hat insofern auch jenseits von Möbelhäusern auch kulturell etwas zu bieten!

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