Dienstag, 16. Dezember 2008

Weinrallye # 18 Deutscher Winzersekt über alles!

Quasi in letzter Sekunde wird eine Flasche besorgt, um Niko von Nikos Weinwelten gebührend Ehre zu erweisen.


Nikos 18. Weinrallye widmet sich zeitgemäss dem deutschen Winzersekt.
Das Thema bringt mich daher in eine Region, die oftmals leider nicht auf dem Tableau Berliner Restaurants zu finden ist. Badische Weine kennt mittlerweile jedes Kind, pardon....jeder Erwachsene. Moselweine erst recht. Und die aus Franken und der Ahr wohl auch. Aber Württemberg? Das steht bisher wohl immer noch für gutbürgerliche, bodenständige Weine, die hauptsächliche Personen jenseits der 50 trinken, oder?

I. WINE
Das feine Württemberger Weinhaus in Berlin hat sich - wie sein Name schon sagt - nur auf württembergische Weine spezialisiert. Und das zu Recht. Quasi eine ständige württembergische Vertretung in Berlin.
Hier sind neben Weinen auch leckere Winzersekte zu finden. Der Folgende wanderte irgendwann in meine Tasche:


Württemberg
Genossenschaftskellerei Heilbronn
Heilbronner Stauffenberg
Muskateller Sekt B.A. dry
Flaschengärung
2006, 12 % vol.

Beim Einschenken perlte der Sekt leicht und schäumend. Farblich setzte er keine bemerkenwerten Akzente.
In der Nase fiel er dann allerdings auf. Kräftige Kräuter- und Blumennoten gemixt mit reifem Pfirsich und Papaya dominierten das Bukett.
Am Gaumen war er dann säurearm und dennoch nicht unangenehm süss. Erinnerte fast ein wenig an Bio-Kräuterlimonade mit extra wenig Zucker. Eine Bio-Limo-nade für Erwachsene...und nur für die! Und das ist auch gut so......
Der Abgang ist dann länger als erwartet und bietet einem einen leicht süss-säuerlichen Nachhall, der aber durchaus angenehm ist, da er wieder an Papaya erinnert.
Ein vollauf leckerer Winzersekt.

II. FOOD
Bei der Schaumweinrallye passte das Food-Pendant leider zu dem sonst wunderbaren Sekt nicht.
Daher muss diesmal die Food-/Wine-Kombination besser passen.
In Gedanken an die bevorstehende Sylvesterfeier wurden daher kleine Käsepastetchen und Wildschweinpastetenhäppchen zur Jazzmusik aus dem Internetradio "Bay smooth jazz" vorbereitet.
Und welch' Genugtuung! Zu dem aromatischen Sekt passte sowohl das eine als auch das andere hervorragend.


1. Die mit einer Roquefort-Käsemischung gefüllten Blätterteigteilchen harmonierten mit dem Muskateller auf's Beste! Die kleinen würzigen fluffigen noch ofenwarmen Pastetchen waren nicht zu salzig und boten gegenüber dem aromatischen Muskateller ein feines aromatisches Gegengewicht. Keine unangenehme Säure kam auf. Am Gaumen wirkte der Sekt sogar leicht nussig. Und die Käseteilchen zerschmolzen im Mund genüsslich, vereinigten sich mit dem Sekt und ergaben eine göttliche Symbiose! Muss man da noch etwas dazu sagen?

2. Auch die französische Wildschweinpastete passte zum Muskateller phantastisch. Wie beim Roquefortkäse bot die Würze der Pastete ein passendes Gegenspiel zur Aromatik des Sekts. Mehr muss man auch nicht dazu sagen. Jedes zusätzliche Wort ist überflüssig. Ein Paar hat sich gefunden.


III. Sylvestertauglichkeit
Sowohl Wildschweinhäppchen, Käseteilchen als auch Muskateller sind die idealen Begleiter einer Stehparty: in der einen Hand die Häppchen, in der anderen das Glas mit dem Sekt. Und mal führt man die rechte Hand zum Mund und mal die linke und freut sich des Lebens.
Die Sylvesterparty 2008/2009 kann dank Niko nun kommen!
Merci.

3 Kommentare:

Anonym hat gesagt…

Bravo für die Wildschweinhäppchen (da sind sie am besten aufgehoben:-)! Und wieder ein mit Eleganz durchgeführter Test und eine Augenweide.

Bloß die Etiketten sind wirklich bei all diesen Flaschen eine echte Zumutung - weniger Gold wäre mehr - auch wenn es darauf für den Genuss im Glas nicht ankommt, bin ich doch von der herrschenden klassischen Einfallslosigkeit etwas betrübt.

Liebe Grüße zum Fest-Countdown

Iris

Anonym hat gesagt…

Hi Swetlana, das liest sich auch sehr spannend. Ich hatte dann zum dritten Glas meines Muskatellers noch einen Happen Grès des Vosges mit Trüffeln. Ein wahrer Traum war das!

Anonym hat gesagt…

Werd ich probieren, wenn ich ihm mal begegne. Moscato d'Asti ist mir meistens zu süss, aber ein trockener Muscat d'Alsace oder ein Muskateller aus dem Südtirol haben ihren Reiz. Gerade zu Blätterteigkissen mit Rocquefort.