Samstag, 14. August 2010

El Coto 2003 zum Entrecote Carpaccio

Die sommerlichen Temperaturen sind verschwunden - es regnet. In Gedanken hängt man der Sonne nach.
Die vorhandenen Rotweinflaschen werden schon mal für die kälteren Tage überprüft - was müsste geöffnet werden?
Dabei fiel mir ein spanischer Rotwein in die Hände, der seit Jahren als Gastgeschenk aus Barcelona sein Dasein fristete. Ein einfacher Wein, dessen Zeit nun gekommen ist.
Er wird einfach geköpft bzw. ausgepfropft - gibt es so ein Wort überhaupt? - , in der Hoffnung, dass kein Essig oder sherryartige Flüssigkeit vorgefunden wird.
Im Hintergrund läuft Rossinis Oper "La Cenerentola".
Plopp, die Weinflasc
he ist geöffnet, der Korken ist heil und der Wein ist sogar noch in Ordnung.

Spanien
Rioja
El Coto
100% Tempranillo
2003, 13 % vol.

Farblich neigt der Wein schon zum Braunton. In der Nase hat er allerdings eine reife und sehr beerige Note. Reife Kirschen, Pfeffer, Nelken, ein bisschen feuchte Erde und Nüsse sind zu erriechen.
Am Gaumen ist er erstaunlich frisch und hinterlässt im Abgang einen leichten Vanilleton, der nicht unangenehm ist. Der Alkoholgehalt ist kaum merklich.

Zu diesem Wein passte hervorragend ein medium gebratenes Entrecote - Carpaccio
mit Ruccola und Kapernäpfel. Ein Genuss!
Ich bin erstaunt, dass der Wein sich der Joghurtsauce anpasste.
Sogar zu dem zum Schluss gegönnten Stückchen schweizer Schokolade passte der Spanier gut.

Mein Resultat: ein günstiger Wein, mit dem man allerdings wenig falsch machen kann. Egal, ob nun in grosser Gesellschaft oder im kleinen Kreis, ein unkomplizierter Roter, der einen Hauch Sommer nach Berlin bringt.

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