Sonntag, 3. Oktober 2010

Goldener Hecht in Heidelberg

Ein Hotel und eine Gaststätte, die sich rühmen, dass Goethe dort fast abgestiegen wäre, nimmt den Mund ein wenig voll.
Das Restaurant "Goldener Hecht" in Heidelberg ist zwar eine sehr urige und historisch gemütliche Gaststätte, die einen großen Charme hat.
Wer aber den Mund so voll nimmt, der muss sich allerdings auch bemühen, dem Ruf gerecht zu werden.
Bei meinem Besuch war das leider nicht der Fall. Zwar machte das Restaurant, welches prominent an der alten Neckarbrücke liegt, einen vernünftigen Eindruck. Draussen ist gescheite Bestuhlung vorgesehen. Auch die Weingläser
sind einfache, aber gute Gastro-Weingläser. Die weissen Tischdecken sind gut gestärkt. Unpassend sind da die gelben Papierservietten, die brave gefaltet zwischen Messer und Gabel standen.
Unpassend ging es dann leider weiter. Herausgestellt hat sich, dass der "Goldene Hecht" österreichische Küche serviert.

Die Fritattensuppe bestand leider aus Fertigpulverbrühe, die sich auf dem Grund der Suppenschüssel sammelte. Auch wurde zuviel Pulver verwendet, so dass die Suppe extrem gewürzt auf den Tisch kam. Kein grosses Vergnügen.
Zwischen d
em ersten Gang und der Hauptspeise brannte kurzfristig der Grill in der Küche, so dass das gesamte Restaurant eingeräuchert wurde und die Speisen mit einer erheblichen Verzögerung auf den Tisch kamen. Mancher Gast flüchtete an die frische Luft, ich blieb und wartete hartnäckig auf die pfälzischen Bratwürste mit Speckkraut und Erdäpfelpüree.
Serviert wurden dann gebratene Würste auf Kartoffelpüree - made by Knorr, Maggie oder ähnlichem- , dekoriert mit Röstzwiebeln aus der Dose und frisch geschnittenem Schnittlauch und Sauerkraut aus der Dose, gewürzt mit ganzen Pfefferkörnern. Was soll man davon halten? Ich würde so etwas noch nicht einmal zu Hause kochen. Hervorzuheben ist allerdings der charmante und höfliche Service, der allerdings das miserable Essen nicht wettmachen konnte.

Goldener Hecht
Steingasse 2

69117 Heidelberg

Keine Kommentare: