Dienstag, 23. März 2010

Weinrallye # 31 Faszination Wein und wie ich den Kopf verlor

Die Weinrallye # 31, ausgerichtet von "Bernhard Fiedlers We(in)blog", katapultiert mich an die Anfänge meiner Faszination für Wein. Schritt für Schritt gehe ich in Gedanken zurück in die Vergangenheit und verliere mich in wunderschönen Momenten.
Begonnen hat alles in München.
Ein amerikanischer Freund öffnete für mich einige Flaschen kalifornischen Wein und ich verlor mein Herz. Einfach so.
Dazu sang Bebel Gilberto das mein Herz berührende Lied Tanto Tempo. Die Zeit erschien mir tatsächlich unendlich und schön. Alles passte... die Musik, das auf die Weine abgestimmte Menue, die Umgebung, die Gesellschaft und vor allem der Wein. Es hat Klick gemacht.
Seit diesem Moment taste ich mich vorsichtig an das kapriziöse Luxusgut heran und verstehe immer mehr, dass ich doch nichts von Wein verstehe.
Der konservative Weinkenner schüttelt sicherlich gerade abwertend den Kopf. Kalifornischer Wein als Beginn einer Weinblogger-Karriere! Passt nicht und eigentlich doch wieder.Die Weine von Swanson, Dehlinger, Shafer und Kistler haben mir die Augen, Nase und Gaumen geöffnet. Plötzlich schmeckte Wein nicht mehr wie alkoholischer, saurer Traubensaft. Aromen wie Johannisbeeren, Kirsche, Moos, Pflaumen, Kräuter, Schokolade und sicherlich auch Vanille schwebten plötzlich in der Luft und setzten sich an meinem Gaumen explosionsartig fest.

Swanson, Alexis 1996
Dehlinger, Syrah 1996

Shafer, Cabernet Sauvignon 1996

Kistler, Sonoma Mountain Chardonnay 1997


Ich bin neugierig geworden. Ich wollte wissen, wie andere Weine schmecken und ob mich noch andere Aromen begeistern. Ich wollte wissen, ob die Fähigkeiten des Winzers, der Jahrgang und die Lage tatsächlich so einen erheblichen Einfluss auf die Qualität haben.
Mit der Zeit stellte ich fest, dass Wein nie gleich Wein ist. Der gegorene Saft ist wie der Mensch selber. Individuell, überraschend und manchmal auch enttäuschend.
Meist öffnet er mir den Sinn für Genuss. Manchmal war der Wein aber auch launisch und drehte mir den Rücken zu, wenn ich ihm eine Speise als Begleitung aufdrängte, die er nicht ausstehen konnte. Ich lernte ihn zu akzeptieren und versuchte mich nach ihm auszurichten.
Ich entdeckte verschiedene Länder, gar Kontinente, durch den Wein. Nach dem kalifornischen Wein erkundete ich italienische, französische und deutsche Weine. Sensorische Ausflüge in andere Länder und Kontinente folgten.
Zu Beginn der Weinrallye # 31 war ich versucht, an die Weinwurzeln zurückzukehren, um die Weine nochmal zu verkosten, die so sehr mein Leben geprägt haben.
Aber wie mit jeder grossen Liebe sollte man es auch beim Wein so halten....die Erinnerungen sind immer die Schönsten!
Danke Bernhard für den schönen Ausflug in die Vergangenheit.

2 Kommentare:

Ben hat gesagt…

Schöner Ausflug in die faszinierende Welt des Wein, ausgezeichnet!

Swetlana hat gesagt…

Vielen Dank für das Kompliment!