Mittwoch, 29. April 2009

Namibischer Hip-Hopper Gazza erstmals in Berlin

Gazza beim Kreuzberger MYFEST und im tazcafé
Der namibische Hip-Hop Künstler Gazza wird diese Woche Berlin auf Einladung des Goethe-Instituts, des Goethe-Zentrums Windhoek und der Deutsch-Namibischen Gesellschaft besuchen. Nach Aufnahmen mit dem deutschen Hip-Hopper Cajus in München wird Gazza auch zwei Konzerte rund um den 1. Mai für seine Fans in Berlin geben.
"Dieses einzigartige interkulturelle Projekt zwischen Namibia und Deutschlan
d setzt die 2008 begonnene Kooperation fort und wird die musikalische Zusammenarbeit beider Länder ausbauen und vertiefen", so Christiane Schulte, Leiterin des Goethe-Zentrums Windhoek.
Gazza ist mit Kwaito-Musik, die in Südafrika und Namibia Ende der 90er Jahre des letzten Jahrhunderts in den townships als Mischung zwischen Hip-Hop, Reggae und Dance-Hall entstanden ist, nicht nur in Namibia berühmt geworden. Auch in Südafrika feierte er Erfolge, insbesondere mit seinem dritten Album "Stof-lap-Chikapute".

© Goethe-Zentrum Windhoek

Zu folgenden Terminen wird Gazza in Berlin auftreten:


30. April 2009, tazcafé (Rudi-Dutschke-Str. 23, 10969 Berlin), 20 Uhr
1. Mai 2009, MYFEST, Bühne 18: Hip-Hop Südblöcke/QM Dresdener Straße 12, 16.30 bis 17.00 Uhr

Weitere Informationen zum Goethe-Institut und Goethe-Zentrum Windhoek www.goethe.de
Weitere Informationen zum deutsch-namibischen Austausch www.dngev.de

Samstag, 18. April 2009

Namibischer Hip-Hop Star Gazza zu Gast in Deutschland

(Berlin/München, 17. April). Der namibische Sänger Gazza ist in den kommenden zwei Wochen mit Stationen in München und Berlin in Europa unterwegs. „Es ist uns ein großes Anliegen, den kulturellen Austausch im namibisch-deutschen Verhältnis zu stärken“, so Klaus A. Heß, Präsident der Deutsch-Namibischen Gesellschaft. „Daher freuen wir uns besonders, dass Gazza auf Vorschlag des Goethe-Zentrums in Windhoek unserer Einladung gefolgt ist.“ Der 31-jährige Künstler aus dem Norden Namibias ist in seiner Heimat Kult. Durch seine Texte in seiner Muttersprache Oshivambo, aber experimentell auch auf Deutsch, schlägt er eine Brücke für Verständigung und Austausch. Wichtig ist dem Künstler, selbst Sprachrohr für die Schwächeren seiner Heimat zu sein. „Vorbild war und ist für mich Prinzessin Diana. Kein Witz!“, so Gazza, der mit bürgerlichem Namen Lazarus Karandu Shiimi heißt. „Sie hat sich für die Schwachen auf dieser Welt eingesetzt. Und das ist für mich Antrieb, Motivation und vor allem auch künstlerische Inspiration.“

© Goethe-Zentrum, Windhoek

Die westliche Musikrichtung Hip-Hop, in die Gazza eingeordnet werden kann, ist für die in Afrika bekannte Stilrichtung „Kwaito“ zu schmal gefasst. In Kwaito vereinen sich Elemente des Hip-Hop, Reggae und Dancehall.

„Namibia ist ein Land mit vielfältigen und jahrhundertealten Musikkulturen, die immer schon mühelos Grenzen überschritten und Generationen verbunden hat. Als Vertreter einer globalisierten Jugendkultur bewahrt Gazza in seinen Liedern jedoch durch Text und musikalische Elemente ein wesentliches Stück Namibia“, sagt Namibias Botschafter in Berlin, S.E. Neville Gertze. „Mit seinen 53 Ländern und tausenden von Sprachen ist Afrika ein Hort kultureller Vielfalt, den Europa erst noch entdecken muss.“ In Vorbereitung auf das Jubiläumsjahr der Unabhängigkeit Namibias, das sich 2010 zum zwanzigsten Mal jährt, seien Besuche wie die des namibischen Jungstars Gazza eine willkommene Gelegenheit, die Vielfalt und Lebendigkeit des Kontinents den Menschen hier näher zu bringen.

Neben Aufnahmen mit dem deutschen Hip-Hopper Cajus in Tonstudios ist ein Auftritt von Gazza auf dem internationalen und multikulturellen Straßenfest „MYFEST“ in Berlin fester Programmpunkt des Aufenthaltes in Deutschland.

Dienstag, 14. April 2009

Weinrallye # 22 Regionale Spezialitäten

Winzerblogs Weinrallye # 22 geht back to the roots - to the regional roots.
Regionale Spezialitäten sollen herausgekramt und dem breiten Weinrallye-Publikum präsentiert werden.
Regional bedeutet im Fall vom blog myexperience4u Berlin und Umgebung.
Da fallen mir ad hoc - neudeutsch-englisch: ädhock - gleich mehrere Berliner Spezialitäten ein: die Berliner Currywurst oder die leckeren Fassbender & Rausch Pralinen vom Gendarmenmarkt, das Berliner Bürgerbräu-Bier mit seinem Rotkehlchen (frisch am Müggelsee gebraut) oder der Wein vom Kreuzberg (wie der gleichnamige Berliner Ex-Krawall-Bezirk).
Wenn man über die Berliner Stadtgrenzen schaut, kommt man gleich in Früchte-, Gemüse- und Weingebiete. Der Beelitzer Spargel aus der Region um Beelitz herum, ebenfalls um die Ecke von Berlin, ist mittlerweile nicht nur in Beelitz bekannt.
Aus dem Spreewald kommen die Spreewälder Gurken - auch sehr lecker. Auch Teltower Rübchen sind altbekannt und kommen in letzter Zeit wieder in Mode.
Als Weinbaugebiet ist vor allem das alte Obstanbaugebiet Werder an der Havel bekannt. Dort wird nicht nur seit Jahrhunderten - konkret seit etwa 700 Jahren - anständiger Wein gemacht, sondern auch unzählige Obst- und Gemüsesorten kommen aus der Gegend, die auch gerne zu Obstweinen verarbeitet und beim Werderaner Baumblütenfest ausgeschenkt werden, das vom 25.4.2009 bis zum 3.5.2009 in diesem Jahr wieder stattfindet.

Auf dem Werderaner Wachtelberg, der meines Wissens die nördlichste für den Qualitätsanbau zugelassene Reblage der Welt ist, werden auf einer Fläche von 6,2 ha seit 1991 nicht nur Müller-Thurgau, Saphira, Kernling, Sauvignon blanc, Dornfelder und Regent angebaut. Insgesamt jeweils 40 verschiedene Weiss- und Rotweintrauben werden hier auf dem Lehrpfad angebaut und können vom Interessierten beim Wachsen beobachtet werden. Das Weinbaugebiet gehört - trotz unmittelbarer Nähe zu Berlin - zum Anbaugebiet Saale-Unstrut. Die Weine werden vom Landesweingut Kloster Pforta gekeltert.
Nach einem wunderbaren kleinen Spaziergang über den Weinberg, kann man in der Weintiene einkehren und das Wein-Ergebnis der letzten Jahre verkosten. In die Tiene kommen nicht nur Weintouristen, sondern vor allem die Werderaner aus der Nachbarschaft, die den Tag bei einem Glas Wein und einer Brotmahlzeit mit Blick auf die Havel oder auch den Weinberg ausklingen lassen wollen. Man könnt' fast meinen, man wär' im Badischen.
Von der Betreiberin der Weintiene wurde folgender Rotwein besonders zur Verkostung angeboten, nachdem sie erklärte, dass der 2007er dieses Jahr viel sanfter und bekömmlicher ist als im letzten Jahr:

Deutschland
Saale-Unstrut
Werderaner Wachtelberg
Cuveé Velvet
2007, 11,5 % vol. trocken

Die Cuveé besteht nach Angabe der Betreiberin aus 30 % Dornfelder und 70 % Regent.
Farblich ist der Wein schwarzrot mit einem Lilastich.
In der Nase dominieren starke Kirsch- und Schokoladenaromen.
Am Gaumen spiegelt er den nasalen Eindruck wieder und präsentiert sich kirschig gemixt mit Johannisbeeren. Insgesamt ist der Wein trotz einer nicht verkennbaren waldbeerigen Säure rund und angenehm. Halt typisch Regent und Dornfelder.
Der Abgang ist einfach gestrickt und nicht lang - in sich aber harmonisch.

Insgesamt ein perfekter leichter Wein für den lauen Sommerwindabend im Weinberg, auf der Terrasse, auf dem Balkon oder im heimischen Garten.

Und das quasi um die Ecke von der Metropole Berlin.

Montag, 13. April 2009

Montag, 6. April 2009

Magentaquarantotto

Italien, das gelobte Land des Espressos.
Überall, wo man in Mailand hintritt, kann man schnell mal für 90 ct und mehr das kleine dickflüssige und starke Kaffeegetränk zu sich nehmen. Dabei ist es verpönt, sich tagsüber in ein Café zu setzen und langfristig über einer Tasse zu brüten. Dem Mailänder muss der Espresso zügig und quasi im Vorbeigehen gereicht werden.
Alleine Touristen machen es sich in den Bars auf den mehr oder minder schönen Sitzgelegenheiten bequem, schlürfen ein Minitässchen und brüten über den Stadtplänen.
Wenige Schritte von dem berühmten Dominikanerkloster Santa Maria delle Grazie liegt das Magentaquarantotto. Hier wird sowohl dem italienischen raschen Trinkusus als auch dem ausländischen Wunsch nach langem sightseeing, sich bequem etwas länger hinsetzen zu können, entsprochen.
Im Magentaquarantotto kann man sowohl im Stehen schnell seinen liebevoll dekorierten Kaffee hinunterstürzen, aber auch bequem am Tisch sitzen und die wundervoll goldige Einrichtung geniessen. Dazu gibt es göttliche Süssigkeiten, leckere warme Panini oder auch ungewöhnliche Croissants, die mal mit Kakao oder auch mit Pistaziencreme lindgrün gefüllt sind.
Abends wird das Cafe zu einer Bar umfunktioniert, in der man seinen Aperitivo mit kleinen unverschämt leckeren Schweinereien in netter Gesellschaft zu sich nehmen kann. Quasi als Start in eine lange Mailänder Nacht.
Apropos Gesellschaft. Hier trifft man nicht nur die Italiener aus dem Kiez um den Corso Magenta herum. Das Magentaquarantotto ist auch Treffpunkt eines International Clubs, der hier regelmässig seine Netzwerktreffen veranstaltet. Das jedenfalls versicherte eine Engländerin, die seit mehreren Jahren in Mailand lebt und mit anderen expats Kontakt hält.
Aber das kann jeder selber überprüfen.

Magentaquarantotto
Corso Magenta 48
20123 Milano
Italia
tel.: 0243511760

Samstag, 4. April 2009

Sleeping next to the Last Supper

Ein Hotel in einer so grossen Stadt wie Mailand zu finden, sollte ja wohl nicht so schwierig sein. Und dennoch.
Wer ein kleines, aber feines, sauberes und dennoch bezahlbares Hotel sucht, hat es wie in allen Metropolen schwer bei seiner Suche. Das Angebot ist gross und unübersichtlich. Ein Fehlgriff ist leicht gemacht.
Kein Fehlgriff ist die Wahl des Antica Locanda Leonardo in der Corso Magenta.
Das Hotel strahlt großbürgerlichen italienischen Charme aus und ist perfekt gelegen - next to Leonardo Da Vincis Abendmahl in der Santa Maria delle Grazie Kirche.
In einem Hinterhof gelegen, mit einem kleinen Garten ausgestattet, erwartet den Besucher eine angenehme Ruhe, die man in der sonst lauten lombardischen Stadt nicht erwartet. Die Reception des familienbetriebenen sehr sauberen Hotels ist ein elegantes in hellen Tönen ausgestattetes Wohnzimmer. Beruhigend erklingt leise klassische Musik.
Die Zimmer sind individuell eingerichtet. Statt des hotelüblichen Teppichbodens erfreut ein alter Parkettboden.
Die Bäder sind sauber und weiss, süsse kleine Badaccesoires fügen sich in das Konzept des Boutique-Hotels wunderbar ein. Kostenloses Wi-Fi ermöglicht den Zugang zum Internet.
Im Sommer kann man im eigenen Zimmer-Hofgarten sitzen, so denn man ein solches im Erdgeschoss in Richtung Garten gebucht hat. Sehr zum empfehlen.

Antica Locanda Leonardo
Corso Magenta 78
20123 Milano
Italia

Der Besuch von Leonardo Da Vincis Letztem Abendmahl ist bei einer so exquisiten Hotellage definitiv ein Muss. Allerdings ist es ratsam, sehr frühzeitig Tickets zu reservieren. Diese sind grundsätzlich mehrere Wochen im Voraus ausgebucht.
Wenn man jedoch welche ergattern kann, wird man nicht enttäuscht. Das Wandgemälde ist überwältigend und überrascht durch seine Komposition. Man wird nicht müde, sich die feinen Details des 1498 fertiggestellten Bildes anzuschauen und könnte, wenn man dürfte, stundenlang davor stehen. Hinter das Rätsel der Bilder von Leonardo da Vinci wird man aber auch dann vermutlich nie kommen.

Il Cenacolo Piazza
S. Maria delle Grazie 2
Corso Magenta
20123 Milano
Italia